otto lebt erinnerungskultur
Bis 1933 waren jüdische Magdeburger selbstverständlich in unserer Stadt. Überall gehörten sie dazu, waren Nachbarn, Schulkameraden, Kollegen in Krankenhäusern, Geschäften, Behörden und Fabriken. 3200 jüdische Menschen gab es 1928 in Magdeburg. 1521 von ihnen wurden in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet, davon 287 Kinder.
Daneben gab es auch andere Opfer: Hunderte Roma und Sinti, Widerstandskämpfer, Behinderte aus den Pfeifferschen Stiftungen, Homosexuelle, Zeugen Jehovas. Hinzu zu zählen sind auch die in Magdeburg ermordeten Zwangsarbeiter, KZ-Häftlinge und Kriegsgefangenen.
Nur wenn wir uns der Ermordeten erinnern und wachsam bleiben gegen Antisemitismus und
Fremdenfeindlichkeit, werden wir eine Zukunft gestalten können, in der so etwas nie wieder möglich wird.
Eine aktuelle Übersicht zu den Stolpersteinen finden Sie auch im digitalen Stadtplan unter Orientierungspunkte/Sehenswürdigkeiten/Stolpersteine.
zuletzt aktualisiert am 11.09.2024
Die Idee hinter den Stolpersteinen
Mit der Aktion „Stolpersteine“ wendet sich der Kölner Künstler Gunter Demnig seit Jahren in Deutschland den einzelnen Opfern zu. Seit den 90er Jahren setzt er Erinnerungssteine in das Straßenpflaster - Betonsteine mit einer Messingoberfläche, in die Namen und biografische Daten der Opfer, der Zeitpunkt der Deportation und der Deportationsort eingraviert sind. Jeder kann "mit seinen Blicken" über diese zehn mal zehn Zentimeter großen Betonquader im Boden vor ehemaligen Wohnhäusern und Wirkungsstätten von Opfern des Nationalsozialismus stolpern und wird erinnert: „Hier waren sie zu Hause, auch bei mir nebenan.“
Inzwischen liegen STOLPERSTEINE in 1265 Kommunen Deutschlands und in einundzwanzig Ländern Europas.
Paten für Stolpersteine gesucht
Finanziert werden die Erinnerungsmale ausschließlich durch Spenden.
"Die Bereitschaft, mit Spenden die Patenschaft für die Stolpersteine zu übernehmen, verdient Dank und Anerkennung. Je mehr Menschen dieses Projekt mit einer Spende unterstützen, umso mehr Steine können verlegt werden", wirbt Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper für die Unterstützung der Bürgerschaft.
Jeder Stolperstein kostet 120,00 Euro. Darüber hinaus erbitten wir für die Gestaltung der dazu gehörenden Seite im Gedenkbuch 35,00 Euro. Im "Magdeburger Gedenkbuch" sind Angaben über Leben und Schicksal der ermordeten Menschen, zusammengetragen von Vereinen, Initiativen, Schulklassen und Einzelpersonen, aufgeschrieben und bewahrt. Es widmet sich der Spurensuche nach dem Lebensweg der Ermordeten - jüdischer Menschen vor allem, aber auch Sinti und Roma oder anderer Opfer. Das Gedenkbuch kann im Eike-von-Repgow-Saale im Alten Rathaus zu Magdeburg eingesehen werden.
Wenn Ihnen dieses Projekt am Herzen liegt, freuen wir uns über Ihre Unterstützung:
Spendenkonto „Stolpersteine“
IBAN: DE02 8105 3272 0014 0001 01
BIC: NOLADE21MDG
Kontoinhaber: Landeshauptstadt Magdeburg
Verwendungszweck 37994311/Stolpersteine
Landeshauptstadt Magdeburg
Die Oberbürgermeisterin
Kulturbüro
Julius-Bremer-Straße 10
39104 Magdeburg
Telefon: 0391 540 2134
Fax: 0391 540 2136
E-Mail: sekretariat@kb.magdeburg.de
Weiterführende Informationen
- Verlegte Stolpersteine
- Namensverzeichnis Stolpersteine_Stand September 2024 (PDF, 1.3 MB)
- Stolpersteine Stadtplan Seite 1_September 2024 (PDF, 485 kB)
- Stolpersteine Stadtplan Seite 2_September 2024 (PDF, 495 kB)