Anerkennung für den Forschungscampus STIMULATE
Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann hat den Forschungscampus STIMULATE im Rahmen der Standortmarketing-Offensive der Investitions- und Marketinggesellschaft (IMG) als „Zukunftsort“ ausgezeichnet. „Der Forschungscampus STIMULATE ist ein Leuchtturmprojekt, in dem akademische und industrielle Partner an Lösungen für die Medizintechnik des 21. Jahrhunderts arbeiten“, betonte Willingmann. „Der Forschungscampus zeigt beispielhaft auf, wie sich Sachsen-Anhalt durch die engere Verzahnung von Wirtschaft und Wissenschaft verstärkt zu einem Land der Zukunftstechnologien entwickelt.“
Im Fokus steht bei STIMULATE die Entwicklung von Technologien für bildgeführte minimal-invasive Methoden in der Medizin. Interdisziplinäre Teams entwickeln neue bildgestützte Verfahren zur Bekämpfung von Volkskrankheiten wie Krebs, Schlaganfall oder Herzinfarkt. Anfang März 2020 konnte der Forschungscampus trotz coronabedingter Einschränkungen ein neues Gebäude beziehen, das vom Wirtschaftsministerium mit 20 Millionen Euro finanziert wurde. Der neue Mittelpunkt der medizintechnischen Aktivitäten im Magdeburger Wissenschaftshafen umfasst 3.300 m², davon 1.200 m² Laborfläche mit insgesamt 17 Laboren und beherbergt die medizintechnischen Universitäts-Angehörigen sowie neun industrielle Partner des Forschungscampus‘, die nun Tür an Tür unter einem Dach zusammenarbeiten.
„Wir möchten mit Medizinern neuartige Operationen etablieren. Unsere Forschungsergebnisse sollen bald beim Patienten zum Einsatz kommen und künftig Teil des medizinischen Alltags werden,“ erklärte Prof. Georg Rose, Sprecher des Forschungscampus STIMULATE, am Mittwoch. Hierfür sei eine Forschungsinfrastruktur auf dem neusten Stand der Technik unabdingbar. Neben Standardlaboren für die Entwicklung von Elektronik, Mechanik, Rapid-Prototyping verfügt STIMULATE über ein eigenes interventionelles 3T MRT System und ein modernes Angiographie-Labor sowie über ein CT-Labor. Bei allen klinischen Systemen handelt es sich um reine Forschungsgeräte, an denen kein Patientenbetrieb stattfindet. Diese einmalige Ausstattung und Geräteverfügbarkeit erlaubten es, Forschungen im Bereich der interventionellen Therapien schnell und effizient umzusetzen und realitätsnah zu evaluieren.
Willingmann überreicht Zuwendungsbescheid über 103.000 Euro an Neoscan Solutions
Die Entwicklung von hochinnovativen MRT-Geräten verfolgt die Neoscan Solutions GmbH. Wirtschaftsminister Willingmann überreichte dem Unternehmen am Mittwoch einen Zuwendungsbescheid über 103.000 Euro. Neoscan Solutions wurde im März 2017 gegründet und entwickelt aktuell ein MRT-Gerät, welches die Diagnosemöglichkeiten in der Medizin für Neugeborene und Kinder bis zu 2 Jahren revolutionieren soll. Das Unternehmen arbeitet dabei eng mit der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg sowie dem Forschungscampus STIMULATE zusammen. „Neoscan Solutions stellt beispielhaft unter Beweis, wie durch die Kooperation von Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen neue, marktfähige Innovationen bei uns in Sachsen-Anhalt entwickelt werden und neue, hochwertige Arbeitsplätze entstehen“, sagte Willingmann bei seinem Besuch. Aktuell beschäftigt das Unternehmen 24 Mitarbeiter, plant jedoch, weiter zu expandieren.
Das MRT-System, welches von Neoscan Solutions speziell für die Bedürfnisse von Kleinkindern entwickelt wurde und alle Organe scannen kann, ist nach Unternehmensangaben das erste seiner Art. Es kann aufgrund der kompakten Form direkt auf der Station in bestehenden Gebäuden installiert werden und vermeidet somit lange und riskante Patiententransporte. Die bei Neugeborenen und Kleinkindern gängigen bildgebenden Verfahren zur Diagnose von Krankheitsbildern, wie beispielsweise Komplikationen nach der Geburt, sind Ultraschall und Röntgen. Jedoch sei die MRT dem Unternehmen zufolge eine wesentlich schonendere Alternative, da die Patienten keiner Strahlung ausgesetzt werden.
„Bevor wir Neoscan Solutions in 2017 gründeten, habe ich mich in Deutschland gründlich umgeschaut, und bereits Kontakte ins Ausland geknüpft. In Magdeburg traf ich Persönlichkeiten aus Forschung und Wirtschaft, die meine Vision so teilten, dass ich ihnen vertraute; auch die Politik zog mit, und versprach uns geeignete Rahmenbedingungen“, erzählte Stefan Röll, Geschäftsführer von Neoscan Solutions, während des Minister-Besuchs. „Alle haben Wort gehalten, die Zusagen wurden erfüllt oder übererfüllt. Neue Medizintechnik zu bauen bleibt auch harte Arbeit, aber man kann sie hier in Magdeburg tun, weil man Menschen findet, die mitmachen, und auf die man sich verlassen kann.“
Quelle: Pressestelle Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt