Jürgen Sparwasser
FCM-Spieler
Jürgen Sparwasser wurde am 4. Juni 1948 in Halberstadt geboren. Sein Vater war Trainer bei der BSG Lok Halberstadt, wo Sparwasser seine Laufbahn als Fußballspieler begann. 1963 wurde er zum regionalen Fußballschwerpunkt SC Aufbau Magdeburg delegiert. Dort spielte er zunächst in der Juniorenmannschaft, in der er für die DDR-Juniorennationalmannschaft, entdeckt wurde. Noch vor seinen 18. Geburtstag trat Sparwasser zu seinem ersten Einsatz in der DDR-Oberliga an. In der Oberligasaison 1967/68 wurde er bester Schütze seiner Mannschaft. Was sich in den folgenden drei Jahren wiederholte.
In der DDR-Nationalmannschaft
Am 22. Juni 1969 wurde Sparwasser das erste Mal in der A-Nationalmannschaft eingesetzt. Trotz seiner bemerkenswerten Leistung in der Oberliga war er nie Stammspieler in der DDR-Auswahl. Jedoch entpuppte er sich als verlässlicher Turnierspieler. Mit der Olympiaauswahl erhielt der Magdeburger 1972 die Bronzemedaille. Bei der Fußballweltmeisterschaft 1974 gelange ihm in der 77. Spielminute im Vorrundenspiel DDR – Bundesrepublik das 1:0. Bei den systemtreuen Fußballanhängern erlangte er damit den Status eines Volkshelden. Bereits 1979 musste Jürgen Sparwasser seine aktive Laufbahn wegen Hüftleiden im Alter von 31 Jahren beenden.
Karriere nach dem aktiven Sportlerleben
Während seiner aktiven Zeit hatte Jürgen Sparwasser ein Ingenieurstudium als Maschinenbauer absolviert und 1980 eine Ausbildung zum Sportlehrer erfolgreich beendet. Der 1. FC Magdeburg stellte ihn daher als Assistenztrainer ein. Mehrfache Angebote, den Cheftrainerposten zu übernehmen, lehnte Sparwasser ab, da er das damit verbundene politische Engagement vermeiden wollte. Stattdessen nahm er einen Posten als wissenschaftlicher Assistent an der Pädagogischen Hochschule Magdeburg an.
Flucht und Tätigkeit als Trainer
Sparwasser, der erst 1973 in die SED eingetreten war, musste ab Mitte der 1980er Jahre mit politischen Repressalien, da seine Tochter einen Ausreiseantrag gestellt hatte. Deshalb entschloss er sich zusammen mit seiner Ehefrau in die Bundesrepublik zu flüchten, was beiden Anlässlich eines Spiels der Altherrenmannschaft des 1. FC Magdeburg in Saarbrücken am 10. Januar 1988 gelang.
Von 1988 bis 1996 folgten mehrere, allerdings relativ erfolglose, Stationen als Trainer und Co-Trainer von Vereinen wie Eintracht Frankfurt, SV Darmstadt 98 und Rot-Weiß Walldorf. Danach betätigte er sich meherere Jahre als Präsident der Vereinigung der Vertragsfußballspieler (VdV) und als Spielerberater.