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Oberbürgermeisterin und Stadtverwaltung unterstützen Integrationsbeirat

Der neu konstituierte Beirat für Integration und Migration der Landeshauptstadt Magdeburg hat sich in einer Sondersitzung am 6. Februar 2025 gegen Menschenfeindlichkeit jeder Art und für gesellschaftlichen Zusammenhalt positioniert. Oberbürgermeisterin Simone Borris und die Stadtverwaltung unterstützen dieses Anliegen ausdrücklich.

Magdeburgs Integrationsbeirat für den Zeitraum 2025 bis 2029 © Landeshauptstadt Magdeburg, Laura Saalfeld

Stellungnahme nach Sondersitzung

Beratungsstellen und Medien berichteten in den vergangenen Wochen von einer Zunahme rassistisch motivierter Anfeindungen gegenüber Menschen mit nicht-deutschem Aussehen oder Namen. Dies nahm der Beirat für Integration und Migration zum Anlass, gegen eine Instrumentalisierung des unfassbaren Ereignisses auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt 2024 Stellung zu beziehen. Sowohl unter den Opfern und Angehörigen als auch unter den Ersthelfenden und dem medizinischen Personal waren am 20. Dezember Menschen Magdeburgs unterschiedlicher Nationalitäten.

Während der Sondersitzung, an der auch der Beigeordnete für Soziales, Jugend und Gesundheit der Landeshauptstadt Magdeburg, Dr. Ingo Gottschalk, teilnahm, wurde eine gemeinsame Stellungnahme erarbeitet. Sie bringt zum Ausdruck, dass nur gemeinsam eine starke, solidarische Stadtgesellschaft gestaltet werden kann, in der Respekt und Gewaltfreiheit für alle gefördert werden. Zudem wird zeitnah ein Termin der Oberbürgermeisterin mit Mitgliedern des Beirats und Betroffenen von Übergriffen stattfinden.

Stellungnahme »Menschenfeindlichkeit konsequent bekämpfen - Gesellschaftlichen Zusammenhalt sichern«

Das Attentat auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt am 20. Dezember 2024 hat in unserer Stadt tiefe Trauer und Entsetzen ausgelöst. Sechs Menschen kamen ums Leben, rund dreihundert weitere wurden zum Teil schwer verletzt, über tausend Personen sind betroffen.

Wir bekunden unsere Trauer um die Verstorbenen und sprechen den Angehörigen unser tiefes Beileid aus. Den Verletzten wünschen wir eine schnelle Genesung und allen Betroffenen viel Kraft, um das Erlebte zu bewältigen.

Wir verurteilen diese grausame Tat in aller Schärfe. Der Anschlag hat uns alle zutiefst erschüttert und in diesen schweren Stunden stehen wir zusammen, unabhängig von unserem Geburtsort.

Nach dem Anschlag berichteten Polizei, Beratungsstellen und Medien von einer Zunahme rassistisch motivierter Angriffe. Der gesellschaftliche Zusammenhalt ist ausschlaggebend für ein harmonisches Miteinander in einem offenen, demokratischen Staat. Wenn Menschen ausgegrenzt werden, leidet nicht nur der Einzelne, sondern auch die gesamte Gemeinschaft.

Wir lehnen jede extremistische und politische Instrumentalisierung des Anschlags entschieden ab. Solche Versuche zielen darauf, Verunsicherung zu schüren und unsere Gesellschaft zu spalten.

Magdeburg steht für Zusammenhalt: Menschen mit und ohne Migrationshintergrund waren Opfer des Anschlags, leisteten Erste Hilfe, haben betroffene Angehörige und setzten sich als medizinisches Personal für die Versorgung von Verletzten ein. Unsere Stadtgesellschaft lässt sich nicht in ein künstliches „Wir“ und „die Anderen“ trennen. Wir alle brauchen Zeit und Raum, um die Geschehnisse zu verarbeiten.

Magdeburg ist eine weltoffene und internationale Stadt. Diese Werte gilt es zu bewahren. Wir rufen alle Magdeburgerinnen und Magdeburger dazu auf, sich aktiv gegen Rassismus, Diskriminierung, Antisemitismus, Rechtsextremismus und jede Form von Menschenfeindlichkeit einzusetzen. Nur gemeinsam können wir eine starke, solidarische Stadtgesellschaft gestalten, in der Respekt und Gewaltfreiheit gelebt werden. Jeder Mensch, der hier lebt, soll sich in einer offenen und vielfältigen Gemeinschaft akzeptiert und einbezogen fühlen.

Im Integrationskonzept der Landeshauptstadt Magdeburg wirbt die Stadt für Vielfalt und Weltoffenheit sowie für die Bekämpfung von Diskriminierung, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Extremismus. Alle sind aufgefordert, gemeinsam und transparent Maßnahmen zu entwickeln, die dies unterstützen.

Hintergrund zum Beirat für Integration und Migration

Der Beirat für Integration und Migration der Landeshauptstadt Magdeburg konstituierte sich am 22. Januar 2025 für die Wahlperiode bis 2029. Der Beirat ist ein beratendes Gremium der Landeshauptstadt Magdeburg. Er nimmt unabhängig, parteipolitisch neutral und konfessionell ungebunden die Interessen aller in der Landeshauptstadt Magdeburg lebenden Menschen mit Migrationshintergrund wahr und wirkt auf die chancengleiche Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen am Gemeinwesen hin. Er besteht aus 13 Menschen mit Migrationshintergrund sowie jeweils einem Mitglied der im Stadtrat vertretenden Fraktionen.

Die Arbeit des Beirates

Der Beirat für Integration und Migration ist ein Gremium der Landeshauptstadt Magdeburg. Er nimmt unabhängig, parteipolitisch neutral und konfessionell ungebunden die Interessen aller in der Landeshauptstadt Magdeburg lebenden Menschen mit Migrationshintergrund wahr und wirkt auf die chancengleiche Partizipation aller Bevölkerungsgruppen am Gemeinwesen hin.

Der Beirat besteht aus 13 stimmberechtigten Migrantinnen und Migranten, jeweils einem stimmberechtigten Fraktionsmitglied der im Stadtrat vertretenen Fraktionen und dem Integrationsbeauftragten als geschäftsführendem, jedoch nicht stimmberechtigtem Beiratsmitglied. Die Mitglieder des Beirates werden vom Stadtrat für die Dauer der aktuellen Wahlperiode bis 2029 bestellt.

25.02.2025