Geschichte zur Stadthalle und Hyparschale
Die Stadthalle Magdeburg
Die Stadthalle Magdeburg wurde in den Jahren 1926 bis 1927 nach Plänen des Architekten Johannes Göderitz erbaut und wird dem Neuen Bauen zugeordnet. Die charakteristische Klinkerverblendung zeigt aber auch Einflüsse des Backsteinexpressionismus.
Anlass zum Bau der Halle war die Deutsche Theaterausstellung, die 1927 in Magdeburg stattfinden sollte. In einer Zeit von rund 17 Monaten wurde der imposante Bau fertig gestellt. Die Einweihungsfeier war am 29. Mai 1927. Fortan wurde die Stadthalle für viele verschiedene Veranstaltungen genutzt.
Im Zweiten Weltrkieg wurde das Bauwerk stark beschädigt. Die Stadthalle brannte völlig aus und das Dach brach zusammen. Auch die Orgel ging verloren.
1957 begann der Wiederaufbau des Bauwerks. Der nur durch Spenden, Aufbaustunden von Betrieben und einer Lotterie finanziert werden konnte. Ab 1966 konnte die Stadthalle dann wieder als Konzert- und Kongresshalle genutzt werden. Eine Orgel wurde nicht wieder eingebaut.
Die Magdeburger Hyparschale
1969 wurde die Magdeburger Hyparschale nach den Plänen des Bauningeniuers Ulrich Müther errichtet. Die Mehrzweckhalle oriniertiert sich an dem Konzept für das Restaurant "Ostseeperle" in Glowe auf Rügen. Vom gleichen Bautyp sind die Mehrzweckhalle in Rostock, die Stadthalle in Neubrandenburg sowie das Ruderzentrum in Dresden. In Magdeburg hatte Müther die vier Hyparschalen quadratisch zusammengesetzt und im Zentrum leicht nach unten gekippt, um eine größer Fensterfläche mit mehr Tageslicht zu erreichen. Im Inneren befand sich eine Tribünenanlage und unter dem Parkettfußboden war ein Schwingfußboden eingebaut.
1997 wurde die Hyparschale polizeilich gesperrt. Der Abbruch der Halle konnte abgewendet werden und ab den 2000er Jahren gab es mehrere Rettungsinitiativen zum Erhalt des Bauwerks. Nach vergeblicher Investorensuche übernahm 2017 die Landeshauptstadt Magdeburg die Sanierung der Mehrzweckhalle.
Das Schalenbauwerk wurde 1998 in die Landesdenkmalliste aufgenommen. Das Bauwerk steht damit ebenso wie die Stadthalle unter Denkmalschutz.
Innenansichten aus dem Jahr 2014
Geschichte Stadtpark Rotehorn
Zu Beginn der 1870er beschloss die Stadt Magdeburg einen Park auf der Werderinsel zu errichten und erwarb dazu von einem Kaufmann einige Hektar Land im Süden der Insel. Von 1871 bis 1874 legte der Magdeburger Gartendirektor Paul Viktor Niemeyer dort Promenadenwege sowie Bäume und Sträucher an. Sein Nachfolger Gottlieb Schoch schuf ab 1898 - mit Erweiterung der Fläche auf seine heutige Größe - eine weitläufige und großzügige Parkanlage.
1908 wurde die Taube Elbe in einem Abschnitt zu einem See erweitert, der nach dem Finanzier des Vorhabens, dem Magdeburger Kaufmann Adolf Mittag, „Adolf-Mittag-See“ benannt wurde. Ebenfalls mit finanziellen Mitteln Mittags erfolgte der Bau des Marientempels auf der im See gelegenen Insel.
Ab den 1920er Jahren wurde der Park zunehmend für Ausstellungen genutzt. Dafür wurde 1922 die Sternbrücke samt Straßenbahnlinie gebaut. Für die Deutsche Theaterausstellung 1927 schufen die Architekten Johannes Göderitz und Wilhelm Deffke ein Ausstellungszentrum mit Stadthalle, Ausstellungshallen und einem 60 Meter hohen Aussichtsturm, dem Albinmüller-Turm. Im Zweiten Weltkrieg wurden das Ausstellungsgelände und die Sternbrücke zerstört.
Während die Stadthalle Ende der 1960er Jahre wiederhergestellt war, konnte die Sternbrücke erst 2005 wieder aufgebaut werden. 1969 wurde die Hyparschale als Mehrzweckhalle gebaut.
Von 1955 bis 1967 verkehrte im Rotehornpark die Pioniereisenbahn Magdeburg.