Herbsthochwasser verzögert Baufortschritt an der Treppe Adolf-Mittag-See
Arbeiten abhängig vom Pegelstand des Sees
Seit Beginn besteht eine besondere Herausforderung des Bauens am und im Wasser. Da der Wasserstand des Sees nur schwer regulierbar ist, kommen Baumethoden zum Einsatz, die möglichst losgelöst zum Pegelstand angewendet werden können. Dies ist jedoch nicht für alle Arbeitsschritte und Wasserstände möglich. So hat das Herbsthochwasser im September beispielsweise dazu geführt, dass verschiedene Arbeitsschritte nicht wie geplant in der witterungsgünstigen Periode abgeschlossen werden konnten und sich dadurch in das kommende Jahr verschieben.
Zum Baufortschritt
Bisher wurden in den Sommermonaten zunächst die nicht mehr tragfähigen Bestandteile der Plattform und Treppe abgebrochen. Daraufhin wurden Spundwände als Gründung und Kolkschutz bis in tragfähige Schichten in einer Tiefe von sieben Metern eingebaut. Diese sollen künftig verhindern, dass ein schwankender Wasserpegel die Treppe nebst Plattform unterspült und damit die Statik des Ensembles erneut gefährdet. In mehreren Betonierabschnitten wurde die neue Gründung der Treppenanlage gebaut. Diese sichert die zuvor neu ausgerichteten und erhaltenen gebliebenen vier Plattformteile in ihrer Lage. Außerdem dient sie als Auflager für die neuen Stufen des Bauwerks. Die rekonstruierten Stufen werden als Betonfertigteile Anfang des neuen Jahres auf die Gründung gesetzt. Fehlende Teile der Plattform sollen im Anschluss in Ortbeton hergestellt werden.
Elemente sollen erhalten bleiben
Für rund 550.000 Euro wird das historische Ensemble im Stadtpark Rotehorn seit Juli in Stand gesetzt. Der Planung ging eine intensive Zusammenarbeit mit den Denkmalbehörden voraus. Daraus ergab sich das Hauptziel des Bauvorhabens, den Erhalt möglichst großer Teile der historischen Bausubstanz mit einer stabilen und langlebigen Lösung zu verbinden und somit die historische Treppenanlage wieder langfristig der öffentlichen Nutzung zugänglich zu machen.
Weitere Hintergrundinformationen
Die Plattform, die zusammen mit der vorgelagerten Treppe in den See ragt, liegt nahezu mittig am Westufer des Adolf-Mittag-Sees. Dieser wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts angelegt. Die Treppe wurde im Dezember 1911 fertiggestellt. Der Wasserspiegel des Sees steigt und fällt mit dem Wasserstand der Elbe.
Die Plattform liegt mit einer Länge von 25 m und eine Tiefe von ca. 5 m unterhalb der nicht direkt vom Bauvorhaben betroffenen Freitreppe.
Bei der Sanierung der Plattform am Adolf-Mittag-See spielen vor allem denkmalpflegerische Auflagen eine wichtige Rolle. Dabei geht es darum, die aus bautechnischer Sicht zu erhaltenden Plattformbereiche im ursprünglichen Zustand zu bewahren und alle neu herzustellenden Bauteile dem ursprünglichen Originalzustand möglichst genau anzugleichen.
Die Sanierung des denkmalgeschützten Ensembles wird durch Haushaltsmittel der Landeshauptstadt Magdeburg finanziert.