Wissenschaftliche Kooperation mit Universitätsmedizin gestartet
Fokus auf Frühe Hilfen und Schuleingangsuntersuchungen
Das Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung der Otto-von-Guericke-Universität wird die Projekte federführend koordinieren und die wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Praxis übertragen.
„Unsere Zusammenarbeit schafft eine wertvolle Brücke zwischen Wissenschaft und praktischer Anwendung im Bereich der Öffentlichen Gesundheit. Gemeinsam wollen wir sicherstellen, dass die Magdeburger Bevölkerung bestmöglich von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen profitiert. Ein erster Fokus ist hiermit auf unsere jüngsten Magdeburgerinnen und Magdeburger und ihre Angehörigen gelegt“, so Prof. Dr. Daniela Dieterich, Dekanin der Medizinischen Fakultät Magdeburg.
Dr. Ingo Gottschalk, Beigeordneter für Soziales, Jugend und Gesundheit der Stadt Magdeburg betont:
„Diese Kooperation bietet uns die Möglichkeit, unsere Verwaltungspraxis auf wissenschaftlicher Grundlage weiterzuentwickeln und gezielt Maßnahmen zu ergreifen, die den Bedürfnissen unserer Bürgerinnen und Bürger entsprechen. Insbesondere für Gesundheitsförderung, Vorsorge und Prävention können wir so frühzeitig Unterstützung bieten und Gesundheit in unserer Stadt fördern.“
Im Mittelpunkt der Kooperation stehen zum Start zwei Projekte zu den Themen Frühe Hilfen und Schuleingangsuntersuchungen. Im Rahmen der Frühen Hilfen unterstützt die Stadt Magdeburg Schwangere, Alleinerziehende und Familien mit Kindern im Alter bis 3 Jahre, um die gesunde Entwicklung der Kinder zu fördern.
„Ziel unserer Forschung ist es, durch die Auswertung der Programmdokumentation genauer zu erfahren, welche Leistungen bei welchen Personen mit welchem Erfolg erbracht werden. Ergänzend dazu sollen Interviews mit Familienhebammen und den betreffenden Personengruppen geführt werden, um die Qualität und Ausbaupotenziale dieses Angebots auch aus Sicht der unmittelbar Beteiligten zu ermitteln“, erklärt Prof. Dr. Enno Swart, verantwortlicher Projektleiter am Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung der Otto-von-Guericke-Universität.
Langzeitstudie bei Schulanfangsuntersuchungen
In einem zweiten Projekt werden Schuleingangsuntersuchungen ausgewertet. Damit sollen über einen mehrjährigen Zeitraum überdurchschnittliche Förderbedarfe nach Stadtteilen, sozialen Merkmalen der Familien und Migrationsstatus ermittelt werden. Für die Forschenden bietet sich damit die Möglichkeit, die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu analysieren und gegebenenfalls Lehren für zukünftige Krisen zu ziehen.
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sollen in die Praxis der Sozialmedizin und das öffentliche Gesundheitssystem übertragen werden. Die Stadt wird dabei unterstützt besser zu verstehen, wo sich verletzliche Gruppen befinden. Geeignete und konkrete Unterstützungsmaßnahmen sollen so entwickelt und bestehende Maßnahmen in ihrer Wirksamkeit wissenschaftlich bewertet werden.
„Durch die Kooperationsvereinbarung wird ein lokales Netzwerk von Akteuren und Institutionen aufgebaut, das anwendungsbezogene Forschung mit nachhaltigen Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit umsetzt. Damit werden sowohl die Praxis des Öffentlichen Gesundheitsdienstes als auch die akademische Sozialmedizin und Public Health gestärkt“, betont Prof. Christian Apfelbacher, Direktor des Instituts für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung der Otto-von-Guericke-Universität.
Kontakte
Prof. Dr. Dr. Christian Apfelbacher
Direktor am Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Telefon: 0391 6724 316
E-Mail: christian.apfelbacher@med.ovgu.de
Prof. Dr. Enno Swart
Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Telefon: 0391 6724 306
E-Maul: enno.swart@med.ovgu.de