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Zeitkapsel für historische Elbquerung

In der vergangenen Woche hat die Anna-Ebert-Brücke bzw. einer ihrer Brückenpfeiler am Westufer eine Zeitkapsel erhalten. Anlass war der Abschluss der in der Zeit von 2016 bis 2022 durchgeführten aufwendigen statischen Sicherung und Restaurierung der Gewölbe und Pfeiler. Damit haben die umfangreichen Baumaßnahmen einen würdigen Abschluss gefunden.
Projektbeteiligte mit der Zeitkapsel unter der Anna-Ebert-Brücke, 1224
© Landeshauptstadt Magdburg
Die Zeitkapsel wird in den Abschlussstein gesetzt. 12/24
© Landeshauptstadt Magdburg
Der Stein mit der Zeitkapsel wird eingesetzt. 12/24
© Landeshauptstadt Magdburg
Abschlussstein mit Zeitkapsel, 12/24
© Landeshauptstadt Magdeburg

Vertreterinnen und Vertreter der Verwaltung, Planer, Baufirmen und die Restauratorin hatten sich am 3. Dezember unter der Anna-Ebert-Brücke zusammen gefunden, um die Zeitkapsel zunächst in einen Stein und diesen dann in den Pfeiler einzulassen. Die kupferne Zeitkapsel ist unter anderem bestückt mit einer Urkunde der Projektbeteiligten, einer tagesaktuellen lokalen Zeitung, einem Datenträger mit den wichtigsten Projektunterlagen, einer Handvoll Geldmünzen, einem Bild des heiligen Nepomuk sowie einer Corona-Maske eines renomierten örtlichen Fußballclubs.

Inhalte der Zeitkapsel, 12/24
© Landeshauptstadt Magdburg
Inhalte der Zeitkapsel, 12/24
© Landeshauptstadt Magdburg
Inhalte der Zeitkapsel, 12/24
© Landeshauptstadt Magdburg

Der heilige Nepomuk und die Corona-Maske

Der heilige Nepomuk soll als Brückenheiliger die Brücke vor Gefahren schützen. Die Maske steht für die komplizierte Situation in der Ausführungsphase und natürlich für die Verbundenheit zur „schönsten Stadt der Welt“.

In Rahmen der sieben Jahre dauernden statischen Sicherung erfolgten im Wesentlichen folgende Arbeiten:

  • vollständige Erneuerung der oberflächennahen Fugen
  • Ersatz fehlender und beschädigter Steine in den Tragwerksteilen
  • Rasterinjektionen in den Tragwerksteilen zur Verfüllung von Klüften, Rissen u. dgl.
  • Querverspannung der Gewölbe zur Wiederherstellung der Quertragfähigkeit
  • Restaurierung bzw. Erneuerung des noch vorhandenen umfangreichen Bauzierrates (z. B. Wappen, Schlusssteine, Bekrönungen, Inschriften)
  • Bleiabdeckungen an witterungsexponierten Mauerwerksvorsprüngen (z. B. Pfeilervorköpfe oder Postamentgesimse)
  • Entsalzungen einzelner Bauteilen
  • Retuschen an Natursteinoberflächen

Originalgetreue Rekonstruktion der Oberseite

Aktuell bereitet die Bauverwaltung die noch ausstehende originalgetreue Rekonstruktion der Brückenoberseite vor, denn diese konnte im Rahmen der statischen Sicherung noch nicht realisiert werden, da auf Grund der immensen Verkehrsbedeutung nur Arbeiten von unten und unter laufendem Verkehr ausgeführt werden konnten.

Mit der Fertigstellung der neuen Strombrückenverlängerung seit diesem Jahr bestehen nun die Voraussetzungen dafür, die Anna-Ebert-Brücke auch von oben zu bearbeiten. Die Planungen dafür laufen bereits. Als Realisierungszeitraum hat die Bauverwaltung vorbehaltlich einer gesicherten Finanzierung den Zeitraum 2027/28 im Visier. Zuvor - also 2025/26 - soll jedoch noch die marode Stützwand unmittelbar nordöstlich der Brücke erneuert werden.

Da sich die umfangreichen Abdichtungsschäden im Rahmen der statischen Sicherung nicht reparieren ließen, sollte die Rekonstruktion der Brückenoberseite nicht mehr lange auf sich warten lassen, damit die zuletzt ausgeführten Arbeiten nicht umsonst waren.

09.12.2024