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Ausgrabungen auf dem Domplatz

Wo genau befand sich der ottonische Dom? Und wie sah der heutige Domplatz zur Zeit des Kaisers aus? Mehrfach wurde diesen Fragen mit ausführlichen Grabungen engegengetreten, deren Ergebnisse man heute im Dommuseum findet. Die dabei entdeckten Umrisse einer ottonischen Kathedrale kann man auf dem Platz nachverfolgen.
Otto der Große gestaltete sein Lieblingspfalz Magdeburg in den 36 Jahren seiner Regentschaft weitgehend neu und errichtet hier ein "drittes Rom". Darüber, wie genau Magdeburg zu Ottos Zeit ausgesehen hat, ist jedoch wenig bekannt. Dies macht den Domplatz zu einem interessanten Forschungsobjekt. In großen Grabungen zwischen 1959 und 1968, von 2001 bis 2004 und zwischen 2006 und 2009 konnte im und um den Dom über 400.000 Fundstücke gemacht werden.

Pfalz oder Kathedrale?

Als Werner Nickel bei den von ihm geleiteten Grabungen in den 1960er Jahren die Umrisse eines mittelalterlichen Steingebäudes auf dem Domplatz entdeckte, war er sich sicher, die Kaiser Pfalz Ottos des Großen gefunden zu haben. Dieser Befund hatte jedoch nur bis zu den Grabungen 2004 bestand, als der Fund eines gemauerten Grabes aus dem 10. Jahrhundert bewies, dass es sich bei dem Bau ebenfalls um eine Kirche gehandelt haben muss. Heute ist man sicher, dass auf dem Domhügel im Mittelalter nicht nur eine sondern zwei Kathedralen standen. Diese Doppelkirchenanlage bestand aus einer Nordkirche unter dem Domplatz und einer Südkirche unter dem heutigen Dom.

Ungefähr 50 Zentimeter hohe Sandsteinmauern stellen heute die Fundamente dieser Nordkirche auf dem Domplatz nach. Auf den früheren Säulen der Kirche informieren Bronzeplatten über die Ottonen.