Wiederaufbau der Johanniskirche offiziell abgeschlossen
Letzte Sitzung des Kuratoriums
Künftig erinnert eine Gedenktafel im Kirchenschiff an das Kuratorium und sein Bemühen um den Wiederaufbau der Johanniskirche. Die Acryl-Tafel neben dem Epitaph wurde im Rahmen der letzten Kuratoriumssitzung enthüllt. Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper bedankte sich bei allen Mitgliedern für ihr langjähriges Zutun an diesem Bauprojekt, dass nun wieder als Glanzpunkt in der Stadtsilhouette zu sehen ist. Magdeburgs früherer Oberbürgermeister Dr. Wilhelm Polte ließ in seiner Ansprache die Tätigkeiten rund um den Wiederaufbau nochmals Revue passieren.
Gründungstag des Kuratoriums 46 Jahre nach Kirchen-Zerstörung
Das Kuratorium zum Wiederaufbau der Johanniskirche in Magdeburg wurde am 16. Januar 1991 gegründet. Gründungstag war somit 46 Jahre nach der Zerstörung des Bauwerks durch den Luftangriff der Alliierten im Zweiten Weltkrieg. Seitdem kümmerte sich das Kuratorium um die Planung und den Ausbau der ehemaligen Kirche als Veranstaltungszentrum. Ein wesentlicher Teil der Arbeit bestand darin, Spendengelder und Fördermittel zu ermitteln. Der Wiederaufbau kostete rund 20,2 Millionen D-Mark.
Seit Oktober 1999 wird die Johanniskirche für Veranstaltungen genutzt. Der Abschluss des Wiederaufbaus wurde jedoch erst mit dem Einsatz des letzten farbigen Kirchenfensters des Malers Prof. Max Uhlig am 16. September 2020 markiert. Seit 2008 hatte das Kuratorium Spenden in Höhe von 1,37 Millionen Euro gesammelt, um das 360 Quadratmeter große Glaskunstwerk in der Johanniskirche zu verwirklichen.
Informationen zur Johanniskirche
Die Johanniskirche am Elbufer war die erste Rats- und Kaufmannskirche in Magdeburg und ist durch ihre Geschichte ein Symbol für Erneuerung und Veränderung. Insgesamt vier Mal wurde die Johanniskirche im Laufe der Geschichte zerstört. So beispielsweise bei der sogenannten „Magdeburger Bluthochzeit“ im Jahr 1631 und der Bombardierung Magdeburgs 1945. Durch die erste Predigt Martin Luthers am 26. Juni 1524 in der Johanniskirche war sie Ausgangspunkt der Reformation in Magdeburg.
Zu Zeiten der DDR prägten die Ruinen der im Krieg zerstörten Johanniskirche das Stadtbild entlang der Elbe. Obwohl Grund und Überreste der Kirche im Jahr 1968 in den Besitz der Stadt übergegangen waren, wurde der Wiederaufbau erst nach der politischen Wende angegangen. Heute wird die vom geistlichen Gebrauch entwidmete Kirche als Veranstaltungszentrum genutzt.