Aktionswoche »Eine Stadt für alle«: Autorenlesung Jan Mohnhaupt in der Stadtbibliothek Magdeburg
Kartoffelkäfer als Kriegswaffe, Schweine zur „Volkserziehung“ – auch Tiere wurden von den Nazis vereinnahmt. Deshalb handelt es sich nur scheinbar um ein abseitiges Thema, das der Magdeburger Autor Jan Mohnhaupt in seinem Sachbuch „Tiere im Nationalsozialismus“ beleuchtet. Am Donnerstag, 23. Januar, stellt er sein inzwischen in mehrere Sprachen übersetztes Werk im Rahmen der Aktionswoche „Eine Stadt für alle“ um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek vor.
Wie in seinem vorangegangenen Erfolgsbuch „Der Zoo der Anderen“ wählt Jan Mohnhaupt wieder eine Herangehensweise, die kulturhistorische und naturwissenschaftliche Perspektiven verknüpft. Überzeugend kann er deutlich machen: Selbst in diesem vermeintlich harmlosen unpolitischen Ausschnitt der NS-Geschichte zeigt sich das nationalsozialistische Weltbild überraschend klar.
In Tagebüchern, Fachzeitschriften, Schulfibeln und Propagandamaterial stößt Jan Mohnhaupt auf Tiere und ihre besondere Rolle im Nationalsozialismus. Im Stil einer historischen Reportage begibt er sich auf ihre Spuren, von den Pferden an der Ostfront bis zu den Katzen in deutschen Wohnzimmern. Die Hundezucht diente den Machthabern als Vorbild für ihren Rassenwahn. Insekten waren Teil der Kriegsvorbereitung. Und der Hirsch sollte den Mythos vom „deutschen Wald“ stützen.
Jan Mohnhaupt, 1983 im Ruhrgebiet geboren, studierte Geographie und Geschichte in Berlin und Wien. Er ist als freier Journalist und Autor für namhafte historische Magazine und Zeitungen tätig und lebt und arbeitet in der Elbestadt.
Gemeinsam mit der Stadtbibliothek laden die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt und das Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt, „Miteinander e.V.“, zur Lesung und Buchvorstellung mit dem Autor Jan Mohnhaupt am Donnerstag, 23. Januar, um 19.30 Uhr in die Zentralbibliothek der Stadtbibliothek, Breiter Weg 109, ein. Die Veranstaltung ist sowohl Teil der Aktionswoche „Eine Stadt für alle“ als auch der Reihe „Gedenkjahr Magdeburg“. Der Eintritt ist frei.