Vortrag von Marleen Hascher vom IdK in der Stadtbibliothek
Umfragen zeigen, dass auch junge Menschen äußerst rechten politischen Aussagen zustimmen und zu einer Vielzahl kommender gesellschaftlicher Herausforderungen zählt die Sorge um den Fortbestand der liberalen Demokratie. Zu den professionellen Beobachterinnen solcher Entwicklungen gehört die Magdeburger Nachwuchswissenschaftlerin Marleen Hascher, die sich dem Thema in ihrem Vortrag am Mittwoch, 22. Januar, um 17 Uhr in der Stadtbibliothek unter der Überschrift „Jugendliche zwischen Klimakrise und rechtsextremer Einflussnahme“ widmet.
Marleen Hascher gehörte im letzten Jahr zum Forschungsteam des sozialwissenschaftlichen Projektes „Rechtsextremismus in ökologischen Transformationsräumen: Diskursangebote, Resonanzwege und demokratische Alternativen“ (RIOET)“ an der Hochschule Magdeburg-Stendal, deren Ergebnisse sie in ihrem Vortrag aufgreift. Nach den weltweiten Protesten für Klimaschutz, die sich durch die Bewegung „Fridays for Future” seit 2018 formierten, schien es so, als ob die Jugend den gesellschaftlichen Kurs in Richtung ökologischer Transformation setzen würde, ist einer der Ausgangspunkte der wissenschaftlichen Mitarbeiterin des hiesigen Instituts für demokratische Kultur (IdK). Sieben Jahre später aber stellt sich die Situation anders da: Eine Pandemie hat die Gesellschaft in Atem gehalten, frühere Klimaaktivisten haben Regierungsverantwortung übernommen und die Ausweitung des russischen Angriffskriegs führte zur Energiekrise und Inflation.
Auf der anderen Seite konnten Netzwerke der äußersten Rechten ihre Strukturen weiter ausbauen und auch das Klimathema unter ihren ideologischen Prämissen aufnehmen. Antiliberale und antidemokratische Kräfte hoffen, so Marleen Hascher, aus Verunsicherungen und Veränderungen politisches Kapital schlagen zu können. Die Wissenschaftlerin fragt: Folgt der ökologischen Fortschrittsbewegung in der Jugend nun ein anti-ökologischer Rückschlag? Was bedeutet die große sozioökologische Transformation für Heranwachsende? Wie gehen junge Menschen in Transformationsregionen in Ost- und Westdeutschland mit den Veränderungen um? Wie kann dagegen demokratische Resilienz bei jungen Menschen entstehen?
Alle interessierten Gäste sind zum Vortrag von Marleen Hascher „Jugendliche zwischen Klimakrise und rechtsextremer Einflussnahme“ am Mittwoch, 22. Januar, um 17 Uhr in die Zentralbibliothek der Stadtbibliothek, Breiter Weg 109, herzlich eingeladen. Die Veranstaltung ist zugleich ein Beitrag zur Aktionswoche „Eine Stadt für alle“ vom 16. Januar bis zum 27. Januar in Magdeburg und findet im Rahmen des Programms „Studieren ab 50“ an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg statt. Der Eintritt ist frei.