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Prof. Dr. Hedwig Röckelein erhält Eike-von-Repgow-Preis 2024

Der Eike-von-Repgow-Preis, gestiftet durch die Stadt und die Otto-von-Guericke-Universität, wird in diesem Jahr an die Historikerin Prof. Dr. Hedwig Röckelein aus Göttingen verliehen. Neben der Preisverleihung am 22. Oktober 2024 in der Johanniskirche wird auch das Eike-von-Repgow-Stipendium für 2025 an die Kunsthistorikerin Jana Kröning vergeben.

Gleichnamiges Stipendium für Nachwuchswissenschaftlerin Jana Kröning

Erstmals seit 1998 wird im Rahmen der feierlichen Verleihung des Eike-von-Repgow-Preises auch das gleichnamige Stipendium vergeben. Bislang wurde dieses, alternierend zum Preis, alle zwei Jahre im Rahmen des Akademischen Festakts der Otto-von-Guericke-Universität verliehen. Mit der gemeinsamen Festveranstaltung gelingt nun der Schulterschluss zwischen den renommiertesten Forscherinnen und Forschern zur Geschichte und Kultur Mitteldeutschlands sowie des Gebiets der mittleren Elbe und dem wissenschaftlichen Nachwuchs in diesem Bereich.

Der Festakt ist öffentlich, bedingt aber vorab eine Anmeldung über die E-Mail-Adresse veranstaltung@kb.magdeburg.de. Aufgrund begrenzter Platzkapazitäten kann nur so eine Teilnahme ermöglicht werden. Interessenten erhalten eine Rückmeldung, ob ihrem Teilnahmewunsch entsprochen werden kann.

Eike-von-Repgow-Preis 2024 für Prof. Dr. Hedwig Röckelein

Mit dem Eike-von-Repgow-Preis 2024 würdigt das Kuratorium in seiner Begründung Prof. Dr. Hedwig Röckelein als

„[…] eine der renommiertesten deutschen Mediävistinnen, die sich in innovativer Form mit Fragen der Psychohistorie und deren Anwendbarkeit für Themenfelder der mittelalterlichen Geschichte befasst hat, zu den Pionierinnen der Geschlechterforschung auf dem Gebiet der Mediävistik zählt und im In- und Ausland hohes Ansehen genießt. […]“

Prof. Dr. Hedwig Röckelein hat zahlreiche Veröffentlichungen vorgelegt und in renommierten Verlagen publiziert, unter anderem „Reliquientranslationen nach Sachsen im 9. Jahrhundert: Über Kommunikation, Mobilität und Öffentlichkeit im Frühmittelalter“ sowie „Heinrichs I. Verhältnis zu Kirchen und Klöstern“, in: 919 — plötzlich König: Heinrich I. und Quedlinburg, herausgegeben von St. Freund/G. Köster, erschienen in der Schriftenreihe des Zentrums für Mittelalterausstellungen 5.

Letztgenannte Studie ist Teil einer langjährigen Kooperation mit dem Zentrum für Mittelalterausstellungen und dem Kulturhistorischen Museum Magdeburg. Von 1999 bis 2022 war die Mittelalterforscherin Inhaberin des Lehrstuhls für Mittlere und Neuere Geschichte an der Georg-August-Universität Göttingen. In dieser Funktion leitete sie den berühmten Göttinger Diplomatischen Apparat.

Vita und akademischer Werdegang Prof. Dr. Hedwig Röckelein

  • Geboren am 13. Juli 1956 in Burgebrach
  • 1975 bis 1981 Studium der Germanistik, Geschichte, Politik und ur- und frühgeschichtlichen Archäologie an den Universitäten Würzburg und Freiburg im Breisgau
  • 1981: Magister der Philosophischen Fakultät Freiburg mit einer Arbeit über „Das Schwert als Zeichen von Macht und Herrschaft in Text-, Bild- und Sachzeugnissen der Karolingerzeit“
  • 1981 - 1985: Koordination des Gesamtindex der seit 1945 an westdeutschen und West-Berliner Bibliotheken erarbeiteten Handschriftenkataloge
  • 1985: Promotion durch die Philosophische Fakultät Freiburg im Fach Mittelalterliche Geschichte mit einer Arbeit über hochmittelalterliche lateinische Visionsliteratur (erschienen 1987)
  • 1985 - 1989: Katalogisierung der mittelalterlichen lateinischen Handschriften der Universitätsbibliothek Tübingen im Rahmen des DFG-Projektes zur Katalogisierung der Handschriftenbestände an Bibliotheken der BRD (Bd. 1 erschienen 1991, Bd. 2 erschienen 2001)
  • 1990 - 1998: Hochschulassistentin an der Universität Hamburg, Historisches Seminar, Abteilung Mittelalter. Habilitation durch den Fachbereich Geschichtswissenschaft der Universität Hamburg mit der Arbeit „Reliquientranslationen nach Sachsen im 9. Jahrhundert. Über Kommunikation, Mobilität und Öffentlichkeit im Frühmittelalter“ (erschienen 2002)
  • 2008 - 2022: Leiterin des Diplomatischen Apparates der Georg-August-Universität Göttingen
  • 1999 - 2022: Professorin für Mittlere und Neuere Geschichte an der Georg-August-Universität Göttingen, seit 01.04.2022 im Ruhestand

Jana Kröning aus Köln erhält das Eike-von-Repgow-Stipendium 2025

Mit dem Eike-von-Repgow-Stipendium, das nunmehr zum 11. Mal verliehen wird, sollen junge Forschende, die noch am Beginn ihrer wissenschaftlichen Laufbahn stehen, unterstützt und deren weitere Arbeiten gefördert werden.

Die Wahl des Kuratoriums für die Vergabe des Eike-von-Repgow-Stipendiums 2025 fiel auf Jana Kröning aus Köln. Sie hat an der Universität zu Köln Kunstgeschichte studiert und dort den akademischen Grad Magistra Artium mit der exzellenten Gesamtnote „sehr gut“ (1,3) erworben. Gegenwärtig arbeitet sie an ihrem Promotionsprojekt zum Thema „Mikroarchitektur an Goldschmiedeobjekten im Spätmittelalter“, das von Frau Prof. Dr. Susanne Wittekind, Kunsthistorisches Institut der Universität zu Köln, betreut wird.

Das Kuratorium sieht in dem Promotionsvorhaben von Frau Kröning, in welchem eine Werkgruppe des Gardelegener Goldschmieds und Ratsherrn Hinrich Horne von zentraler Bedeutung ist, ein Projekt mit besonderer Relevanz. Gardelegen gehört in Hinsicht auf die Forschungsförderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern einem Kulturraum von besonderem Interesse an, da die Stadt im Mittelalter Mitglied der (Binnen-)Hanse war, das Magdeburger Recht vertrat und durch ihre Lage im niederdeutschen Sprachraum auch enge sprachliche Bezüge zu Magdeburg hatte.

Hintergrund zum Eike-von-Repgow-Preis

Der Eike-von-Repgow-Preis wird gemeinsam von der Landeshauptstadt Magdeburg und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg verliehen. Die erste Verleihung fand 1998 statt. Seit dem Jahr 2004 wurde der Preis im jährlichen Wechsel mit dem Eike-von-Repgow-Stipendium verliehen.

Im Vertrag über die Verleihung des Eike-von-Repgow-Preises heißt es unter anderem:

„Die Vertragspartner wollen mit diesem Preis die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Geschichte und Kultur Mitteldeutschlands und des Gebiets der mittleren Elbe fördern sowie in Eike von Repgow eine bedeutende Persönlichkeit würdigen, die auf dem Boden Sachsen-Anhalts gewirkt hat. Zugleich soll der Preis an die Verbindung dieses Raums mit anderen Teilen Europas erinnern.“

„Der Preisträger soll sich entweder in seinem wissenschaftlichen oder literarischen Werk insbesondere mit der historischen Region Sachsen als Thema der Geschichte, der Rechtsgeschichte, der Germanistik oder der Sozialwissenschaften in herausragender Weise beschäftigt haben oder durch besondere wissenschaftsorientierte Leistungen zur Erforschung der historischen Region Sachsen ausgewiesen sein. Untersuchungsergebnisse über die Wirkung der historischen Region Sachsen auf den west- und osteuropäischen Raum sind erwünscht.“

Der Preis besteht aus einer Bronzestatuette des Magdeburger Bildhauers Heinrich Apel, die Eike von Repgow darstellt, einer Ehrenurkunde und einer finanziellen Zuwendung in Höhe von 2.500 Euro.

Bisherige Eike-von-Repgow-Preisträger

  • 1998    Herr Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst Eichler
  • 1999    Herr Prof. Dr. phil. habil. Günter Mühlpfordt
  • 2000    Frau Prof. Dr. Dr. h.c. Ruth Schmidt-Wiegand
  • 2001    Herr Prof. Jürgen Goydke
  • 2002    Herr Prof. Dr. Heiner Lück
  • 2003    Herr Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Ebel
  • 2004    Frau Prof. Dr. Danuta Janicka
  • 2006    Herr Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Kroeschell
  • 2008    Herr Prof. Dr. Rudolf Schieffer
  • 2010    Herr Prof. László Blazovich
  • 2012    Frau Dr. phil. Jolanta Karpavičiené
  • 2014    Herr Prof. Dr. Dirk Heirbraut
  • 2016    Herr Prof. Dr. Bernd Schneidmüller
  • 2018    Herr Prof. Dr. Clausdieter Schott
  • 2020    Herr Prof. Dr. hab. Roman Czaja
  • 2022    Herr Prof. Dr. Gerhard Althoff

Darüber hinaus wurde Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Rolf Lieberwirth 1988 die Repgow-Statuette verliehen, damit hat auch er den Status eines Preisträgers.

19.09.2024