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Fast 130.000 Euro Fördermittel für Schiffshebewerk Rothensee

Für weiterführende Sanierungsmaßnahmen am Schiffshebewerk Rothensee hat das Land Sachsen-Anhalt weitere 130.000 Euro Fördermittel zur Verfügung gestellt. Am 10. Juli hat Oberbürgermeisterin Simone Borris den Bewilligungsbescheid von Bernd Schlömer, Staatssekretär für Digitalisierung im Ministerium für Infrastruktur und Digitales, entgegengenommen.

Bild vergrößern: Staatssekretär Schlömer, Dipl. Ing. Marcel Bremer, Oberbürgermeisterin Borris © Landeshauptstadt Magdeburg, Michael Reif
Bernd Schlömer, Staatssekretär für Digitalisierung im Ministerium für Infrastruktur und Digitales, der leitende Ingenieur des Schiffshebewerkes Rothensee, Dipl. Ing. Marcel Bremer, und Oberbürgermeisterin Simone Borris


Erhaltung des Denkmals bleibt eine große Herausforderung

„Mit der kontinuierlichen finanziellen Unterstützung kann dieses Denkmal der großen Technikgeschichte unseres Landes auch weiterhin gut erhalten werden. Die erneute Förderung ist zugleich eine Anerkennung derer, die sich seit Jahren mit viel Engagement für den Weiterbetrieb des Schiffshebewerkes einsetzen“, erklärte Bernd Schlömer, Staatssekretär für Digitalisierung im Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt.

In diesem Jahr sollen die Fördermittel für Maßnahmen verwendet werden, die im Rahmen der Bauwerksprüfung definiert wurden und zur Gewährleistung der Sicherheit erforderlich sind. Dies umfasst unter anderem Betoninstandsetzungen, das Auftragen von Rostschutz, die Instandsetzung der Führung des Schwimmers sowie die Ertüchtigung von Steuerung und Leitungen. Des Weiteren steht demnächst eine Betonprüfung an der Trogkammer an.

„Ich danke dem Land Sachsen-Anhalt für die langjährige finanzielle Unterstützung zur Instandhaltung und Pflege des Schiffshebewerkes. Dadurch behält dieses bedeutsame Ausflugsziel weiter seine hohe Attraktivität“, sagte Oberbürgermeisterin Simone Borris zur Übergabe des Förderbescheides.

Seit 2012 hat das Land die Unterhaltung des Schiffshebewerkes mit insgesamt rund 1,6 Millionen Euro gefördert. Es ist das einzige noch in Nutzung befindliche Auftriebs- bzw. Schwimmerhebewerk weltweit mit einer Nutzungskontinuität seit mehr als 85 Jahren. Es wurde 1938 in Dienst gestellt. In Anerkennung dieser technischen Meisterleistung ist es seit 2009 ein europäisches Wahrzeichen in die ERIH-Route (European Route of Industrial Heritage).


Schiffshebewerk Magdeburg-Rothensee
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© Landeshauptstadt Magdeburg, Romy Buhr
Schiffshebewerk Magdeburg-Rothensee
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© Landeshauptstadt Magdeburg, Romy Buhr
Schiffshebewerk Magdeburg-Rothensee
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© Landeshauptstadt Magdeburg, Romy Buhr

Interessantes zum Schiffshebewerk

Bereits 1856 gab es Pläne für den Kanalbau, bevor am 30. Oktober 1938 der Seitenschaufelraddampfer „Hermes“ auf seiner Premierenfahrt das Hebewerk einweihte. Erst 1980 erhielt das Hebewerk seinen heute typischen, grünen Farbanstrich. Bisher gab es bereits über 850.000 problemlose Trogfahrten. Mehr Informationen und interessante Fakten gibt es auf Schiffshebewerk - Magdeburg.

Hintergrund zum Schiffshebewerk Magdeburg-Rothensee

Das Schiffshebewerk Magdeburg-Rothensee ist das letzte betriebsfähige 2-Schwimmerhebewerk Europas und nur eines von vier betriebenen Hebewerken bundesweit. Es ist ein einmaliges Denkmal der Industriekultur und Technikgeschichte von internationaler Bedeutung. Nach vierjähriger Bauzeit erfolgte am 30. Oktober 1938 die Inbetriebnahme.

Nach der 2006 erfolgten Stilllegung des Schiffshebewerks engagierte sich die Landeshauptstadt Magdeburg gemeinsam mit der Region, dem Land Sachsen-Anhalt, dem Förderverein Technische Denkmale Sachsen-Anhalt und weiteren Akteuren für einen saisonalen touristischen Weiterbetrieb dieses einzigartigen technischen Denkmals.

Die jahrelangen Anstrengungen führten mit der Unterstützung der Bevölkerung zum Erfolg. Auf Grundlage eines im Juni 2012 zwischen der Landeshauptstadt Magdeburg und dem Wasser- und Schifffahrtsamt Magdeburg abgeschlossenen Nutzungsvertrages wurden umfangreiche Instandsetzungsarbeiten durchgeführt, um die Anlage wieder in einen funktionsfähigen Zustand zu versetzen.

Mit der am 24. August 2013 erfolgten Wiederinbetriebnahme des Schiffshebewerks trägt die Landeshauptstadt Magdeburg mit Unterstützung ihrer Partner aktiv zum Erhalt und Ausbau einer attraktiven wassertouristischen Infrastruktur bei. Die Passagiere der Fahrgastschifffahrt und die vielen Wassersportler und -touristen können seither wieder das einzigartige Erlebnis einer Fahrt durch das Schiffshebewerk genießen.

10.07.2024