Vortragsreihe des Stadtarchivs: Ernst Reuter in Magdeburg. Kommunalpolitik am Ende der Weimarer Republik
Ernst Reuter wurde 1931 Nachfolger von Oberbürgermeister Hermann Beims. Daneben war der Sozialdemokrat ab Mitte 1932 Abgeordneter im Deutschen Reichstag. In der Elbestadt zielte seine Kommunalpolitik auf die Fortsetzung von Infrastrukturprogrammen und auf die Unterstützung sozial Bedürftiger ab. Aber auch unpopuläre Maßnahmen wie Personalkürzungen und Steuererhöhungen verbinden sich angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage mit seinem Namen.
Im März 1933 vertrieben die Nationalsozialisten den Sozialdemokraten aus seinem Amt. Reuter war schweren Repressalien ausgesetzt und musste in die Türkei emigrieren. Heute ist er vor allem als Regierender Bürgermeister von Berlin in der Nachkriegszeit bekannt. Magdeburg ehrte ihn nach 1990 durch die Namensgebung einer der wichtigsten Hauptstraßen.
Der Historiker und Germanist Dr. Michael C. Bienert ist seit 2011 Geschäftsführer der Stiftung Ernst-Reuter-Archiv beim Landesarchiv Berlin. An der Universität Rostock lehrt er Deutsche Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert. Eines seiner Forschungsgebiete die Biografie Ernst Reuters.
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