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Otto von Guerickes Stadtpläne aus dem Jahr 1632

Am 20. August um 19.00 Uhr: Stadtgeschichtliche Sommerabende

Bild vergrößern: Vergleich der neuen Straßen im Schwedischen Plan (oben) und im Köthener Plan (unten) © Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz
Vergleich der neuen Straßen im Schwedischen Plan (oben) und im Köthener Plan (unten). Die Elbe ist in Blau markiert. Neue Straßen sind in Braun hervorgehoben.
Quellen: Krigsarkivet, Utländska stads och fästningsplaner, Magdeburg 1b; GStA PK, XI. HA Karten FPK, C Nr. 70679

Das Stadtarchiv lädt nach der Sommerpause wieder zu den Stadtgeschichtlichen Sommerabenden ein. Dae Young Jeong (Berlin) spricht über die Magdeburger Stadtpläne Otto von Guerickes aus dem Jahr 1632 und ihre Entstehungsgeschichte. Die Veranstaltung beginnt am 20. August 2024 um 19.00 Uhr im Kaiserin-Adelheid-Foyer. Alle interessierten Magdeburger*innen sowie Gäste der Stadt sind eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Zum Wiederaufbau der durch den Dreißigjährigen Krieg zerstörten Stadt Magdeburg befahl der Statthalter Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen am 12. Februar 1632 einen Stadtgrundriss anzufertigen. Otto von Guericke überreichte den daraufhin von ihm angefertigten ersten Stadtplan mit einem auf den 10. April datierten Brief. Dank eines Folgeauftrags vom 16. April erstellte Otto von Guericke zwei weitere Exemplare und übersandte diese dem Fürsten mit einem Brief am 2. Mai.

In verschiedenen Varianten haben Magdeburger Stadtpläne überdauert, die sich mit Otto von Guericke in Verbindung bringen lassen. Original aus seiner Feder lassen sich nur zwei Ausfertigungen zurückverfolgen: Ein im Herzoglich Anhalt-Köthenschen Archiv in Köthen (Köthener Plan) gelagerter Stadtplan, der seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs als verschollen gilt, doch bereits 1866 vom Magdeburger Geschichtsverein lithografisch vervielfältig wurde. Ein anderes Original befindet sich bis heute im schwedischen Kriegsarchiv in Täby (Schwedischer Plan). Publik wurde dessen Existenz in Magdeburg 1889. Seinerzeit hielt sich hartnäckig die Annahme, dass der Schwedische Plan und der Köthener Plan nahezu identisch seien.

Anhand neuer Untersuchungen zeichnerischer Merkmale macht der Vortrag die vorhandenen Unterschiede deutlich und präsentiert nun erstmals eine Grundlage zur Überprüfung der Entstehungsfolge beider Pläne.

Dae Young Jeong kam 2009 nach seinem südkoreanischen Masterabschluss in Stadtplanung nach Deutschland und lebt heute mit seiner Familie in Berlin. Seit 2014 ist er Doktorand an der Bauhaus-Universität Weimar. Im Zusammenhang mit der Arbeit an seiner Dissertation mit dem Arbeitstitel: „Die Ost-West-Straße in der Magdeburger Altstadt 1915–1998. Fortsetzung und Modifizierung der Stadtplanung im Gesellschaftswandel“ beschäftigte er sich auch intensiv mit den Vermessungsarbeiten Otto von Guerickes.

Das Programm der Veranstaltungsreihe gibt es als Flyer oder online auf www.magdeburg.de/stadtarchiv.