Ideen für eine internationale Wissenschaftsstadt
Wie wichtig Internationalisierung ist, zeigt die demografische Entwicklung. So wird es in Zukunft in Sachsen-Anhalt, aber auch in Deutschland ein erhebliches Defizit an jungen und gut ausgebildeten Menschen geben. Der Nachwuchs wird nicht mehr aus dem regionalen Umfeld akquiriert werden können wie bisher. Das hat für die Otto-von-Guericke-Universität, die Hochschule Magdeburg-Stendal und alle anderen Wissenschaftseinrichtungen sowie die regionale Wirtschaft negative Auswirkungen. „Wir müssen daher jetzt intensiv nach Lösungen suchen, wie wir Studierende, Wissenschaftler und Fachkräfte aus dem Ausland gewinnen können“, erklärte Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper die Motivation für das Projekt.
Wie die Herausforderung Internationalisierung am besten bewältigt werden kann, darüber hat sich die Landeshauptstadt Magdeburg gemeinsam mit der Otto-von-Guericke-Universität, der Hochschule Magdeburg-Stendal und den Wissenschaftseinrichtungen in einem europäischen Projekt mit anderen Universitätsstädten in den vergangenen Monaten ausgetauscht.
Das Projekt zur „Entwicklung und Verbesserung der Internationalität in Universitätsstädten“ wurde im Rahmen des Programms „Sachsen-Anhalt transnational“ von der Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt mit EU-Fördermitteln aus dem ESF-Fond unterstützt.
Erfahrungsaustausch auf europäischer Ebene
Die verschiedene Aufgabenstellungen wurden im Sinne eines Best-Practice-Austausches gemeinsam mit Projektpartnern in den Städten Alborg (Dänemark), Tartu (Estland), Parma (Italien) und Delft (Niederlande) analysiert und bearbeitet
Ziel des Projektes war es, gemeinsam mit Partnern Handlungsempfehlungen zu entwickeln, wie es Universitätsstädten und damit auch der Landeshauptstadt Magdeburg gelingen kann, als Standort für ausländische Studierende und Wissenschaftler attraktiver zu werden, diese entsprechend willkommen zu heißen und zu betreuen (Ankommen) und sie in die städtische Gesellschaft und in den lokalen Arbeitsmarkt zu integrieren (Bleiben).
„Die europäischen Projektpartner setzen sich ebenfalls intensiv mit der Herausforderung Internationalisierung auseinander. Die Größe der Städte und deren Universitäten sind mit Magdeburg vergleichbar, so dass damit die Grundlagen für einen effizienten Austausch gegeben sind“, ist sich der Leiter des Teams Wissenschaft, Dr. Klaus Puchta, sicher.
Während des Projektzeitraumes von 2016 bis Ende 2018 fanden Arbeitstreffen in den jeweiligen Partnerstädten statt. Dabei stellte die Gastgeberstadt ihre Projekte und Best-Practice-Beispiele vor. Themenorientierte Diskussionen unter Einbeziehung von externen Fachleuten ergänzten den Erfahrungsaustausch. Neben städtischen Vertretern nahmen auch die entsprechenden Akteure aus den Hochschulen und wissenschaftlichen Institutionen teil.
Ein erstes Arbeitstreffen fand am 30. und 31. März 2017 in Magdeburg statt. Schwerpunktthema war Standortmarketing und Zielgruppenanalyse. Dabei wurde diskutiert, welche Zielgruppen für das internationale Studierenden- und Forschungsmarketing interessant sind und wie diese Gruppen am besten angesprochen werden können.
Das Projekt zur „Entwicklung und Verbesserung der Internationalität in Universitätsstädten“ wurde in der Landeshauptstadt Magdeburg vom Team Wissenschaft im Bereich des Oberbürgermeisters koordiniert.
Die Motivation
Motivation
Universitäten, Hochschulen und wissenschaftliche Einrichtungen spielen für die Stadtentwicklung eine herausragende Rolle. Das gilt insbesondere für Wissenschaftseinrichtungen in den mittelgroßen Städten.
Sie bieten Arbeitsplätze, bestimmen das geistig-kulturelle Klima in der Stadt und sind für junge Menschen attraktiv.Durch die Kooperation mit der regionalen Wirtschaft und den Technologietransfer in Unternehmen tragen Wissenschaftseinrichtungen wesentlich zur ökonomischen Stabilität des gesamten regionalen Umfelds bei. Die Absolventen der Universitäten sind zudem die qualifizierten zukünftigen Mitarbeiter für die Firmen.
Die demografische Entwicklung in unserer Region hat zur Folge, dass es in Zukunft ein erhebliches Defizit an jungen und gut ausgebildeten Menschen geben wird. Der Nachwuchs wird nicht mehr aus dem regionalen Umfeld akquiriert werden können. Das hat für die Otto-von-Guericke-Universität, die Hochschule Magdeburg-Stendal und alle anderen Wissenschaftseinrichtungen sowie die regionale Wirtschaft negative Auswirkungen.
Magdeburg muss sich daher dringend der Aufgabe stellen, wie die Stadt für Menschen außerhalb der Region attraktiver werden kann und das Potenzial der Wissenschaftseinrichtungen der Stadt effektiver und nachhaltiger genutzt werden kann, um gut ausgebildete Fachkräfte für die regionale Wirtschaft und auch die Wissenschaft selbst zu gewinnen.
Das Projekt
Das Projekt
Wie die Herausforderung Internationalisierung am besten bewältigt werden kann, darüber will sich die Landeshauptstadt Magdeburg gemeinsam mit der Otto-von-Guericke-Universität, der Hochschule Magdeburg-Stendal und den Wissenschaftseinrichtungen in einem europäischen Projekt mit anderen Universitätsstädten austauschen.
Das Projekt zur „Entwicklung und Verbesserung der Internationalität in Universitätsstädten“ wird im Rahmen des Programms „Sachsen-Anhalt transnational“ von der Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt mit EU-Fördermitteln aus dem ESF-Fond unterstützt.
Bis Ende 2018 werden gemeinsam mit Projektpartnern in den Städten Alborg (Dänemark), Tartu (Estland), Parma (Italien) und Delft (Niederlande) verschiedene Aufgabenstellungen im Sinne eines Best-Practice-Austausches analysiert und bearbeitet.
Ziel des Projektes ist es, gemeinsam mit Partnern Handlungsempfehlungen zu entwickeln, wie es Universitätsstädten und damit auch der Landeshauptstadt Magdeburg gelingen kann, als Standort für ausländische Studierende und Wissenschaftler attraktiver zu werden, diese entsprechend willkommen zu heißen und zu betreuen (Ankommen) und sie in die städtische Gesellschaft und in den lokalen Arbeitsmarkt zu integrieren (Bleiben).
Fragestellungen
Fragestellungen
- Wie lässt sich die Attraktivität der Stadt und der Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen für ausländische Studenten und Wissenschaftler verbessern?
Hier spielen Fragen wie die Entwicklung gemeinsamer Marketingstrategien zum Aufzeigen der Standortvorteile und die Überarbeitung des Lehrangebots der Hochschulen (z.B. im Sinne erweiterter Angebote für fremdsprachige Studiengänge eine Rolle. - Wie können ausländische Absolventen durch Integration in den regionalen Arbeitsmarkt am Standort gehalten werden
Dies ist das Kernthema des Projektes. Ein Fokus liegt dabei auf der Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft, wobei Themen wie Internationalisierung des Arbeitsmarktes, Erweiterung interkultureller Kompetenzen in Unternehmen/ Verwaltungen/ Institutionen, Praktikumsangebote und Angebote von Stipendien behandelt werden sollen.
Auch die möglichst unkomplizierte Förderung von Unternehmensgründungen ist ein Baustein, der die Motivation steigern kann, am Standort eine berufliche Perspektive aufzubauen. - Wie kann man ausländische Studenten und Wissenschaftler besser in die städtische Gesellschaft integrieren?
Hier wäre z.B. das Thema eines Welcome Centers als „One-Stop-Agency“, die alle wesentlichen Informationen aus einer Hand sowie einen „relocation“-Service anbietet, relevant.
Daneben sollte es um Erleichterungen bei notwendigen administrativen Vorgängen (fremdsprachige Informationsangebote, Verbesserung der Arbeit der Ausländerbehörde, Überwindung der Sprachbarrieren) gehen.
Letztlich spielen aber auch Unterstützungsangebote im sozialen Bereich eine Rolle (z.B. Hilfe bei der Suche nach bedarfsgerechtem Wohnraum, Kindergärten, mehrsprachigen Schulen sowie Unterstützung von Angehörigen bei der Arbeitssuche).
Ein weiterer Aspekt könnte die Entwicklung von Möglichkeiten der politischen und gesellschaftlichen Teilhabe sein. - Welche Möglichkeiten bieten sich, aus dem Bereich der in Deutschland lebenden Flüchtlinge geeignete Fachkräfte zu entwickeln?
Umsetzung
Umsetzung
Diese vier Aufgabenstellungen werden mit den Partnerstädten im Sinne eines Best-Practice-Austausches analysiert und bearbeitet.
Während des Projektzeitraumes sind Arbeitstreffen in den jeweiligen Partnerstädten geplant. Dabei wird die Gastgeberstadt ihre Projekte und Best-Practice-Beispiele vorstellen. Themenorientierte Diskussionen unter Einbeziehung von externen Fachleuten ergänzen den Erfahrungsaustausch. Neben städtischen Vertretern nehmen auch die entsprechenden Akteure aus den Hochschulen und angegliederten Institutionen teil. Die Diskussion erfolgt in einer Peer-Review-Methode.
Ein externer Experte stellt eine effektive und zielorientierte Zusammenarbeit der Partner sicher. Er steuert und begleitet das Projekt inhaltlich.
Zeitablauf
Zeitablauf
Arbeitstreffen Magdeburg:
Internationales Standortmarketing für Studierende und Wissenschaftler - März 2017
Arbeitstreffen Tartu.
Aufenthaltsqualität für internationale Studierende und Wissenschaftler - September 2017
Arbeitstreffen Parma:
Einbindung der internationalen Studierende und Wissenschaftler in die Stadtgesellschaft - April 2018
Arbeitstreffen Aalborg:
Integration ausländischer Absolventen in den Arbeitsmarkt, Entwicklung von Flüchtlingen zu Fachkräften - September 2018
Zusätzlich fand ein Standortbesuch („site visit“) in Leuven (Belgien) statt.