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Binnenlandsalzstellen

Binnenlandsalzstellen (Salzstellen und Salzwiesen) befinden sich an natürlichen oder vom Menschen verursachten Salzwasseraustritten, an salzbelasteten Gräben und Bächen oder im Bereich von Kalihalden. Die sumpfigen oder wechselnassen, gehölzfreien Standorte sind durch das Vorkommen spezialisierter Salzpflanzen gekennzeichnet. Neben den durch die regelmäßige Mahd geprägten Salzwiesen sind an Salzstellen, abhängig von Salzgehalt, Wasserversorgung und Nutzung der Standorte, auch salzbeeinflusste Weiderasen, Brackwasser-Röhrichte, Halophyten-Staudenfluren, Strand-Astern-Bestände, Queller-Fluren sowie extrem versalzte, völlig vegetationsfreie Bereiche anzutreffen.

Salzstelle westlich von Sohlen

Die Wiese befindet sich ca. 100 m westlich der A 14. Die nördlich anschließende Sülze weist hier einen ausgeprägten Salzbachcharakter auf. In der anschließenden Niederung treten ausgedehnte Grünländer auf. Gegenwärtig wird die Salzwiese extensiv von Färsen beweidet. Die Fläche ist geprägt von durch Viehtritt verursachten Offenbodenbereichen und einer temporären Wassermulde. Es ergeben sich dadurch gute Entwicklungsmöglichkeiten für die salztoleranten aber meist konkurrenzschwachen Arten. Hier stocken typische Salzwiesenarten der Salzschwaden-Schuppenmierengesellschaft wie Salz-Schwaden, Salz-Aster, Salz-Schuppenmiere und Queller. Das Gebiet ist aufgrund des Vorkommens der europaweit bedeutsamen Lebensraumtypen „Salzstellen des Binnenlandes“ von besonderem naturschutzfachlichen Wert. Aufgrund ihrer Seltenheit und des eng begrenzten natürlichen Verbreitungsgebietes sowie des Vorkommens weniger, streng an den Salzfaktor angepasster Arten, zählen die Salzstellen des Binnenlandes zu den prioritären Lebensraumtypen gemäß Anhang I FFH-Richtlinie. Prioritäre Lebensraumtypen sind vom Verschwinden bedrohte natürliche Lebensraumtypen. 
Das Biotop bildet die Nordgrenze des FFH-Gebietes  "Sülzetal bei Sülldorf".