otto macht mobil: Spontanes Carsharing erstmals in Magdeburg
Mobilitätsangebot der Ottostadt wird erweitert
Getaway ist die erste spontane Privat-zu-Privat Autovermietung: Das von dem Magdeburger Edgar Scholler 2015 in Berlin gegründete Unternehmen hat eine Technologie entwickelt, die es erstmals erlaubt, parkende Privatautos sofort und spontan zu mieten und zu vermieten – rundum versichert und nur über das eigene Handy. Scholler ist überzeugt, dass Getaway die optimale Bereicherung des Mobilitätsangebots seiner Heimatstadt bietet: „Über Hunderttausend Pkw stehen in Magdeburg durchschnittlich 23 Stunden am Tag still. Es bräuchte nur einen Bruchteil, wenn diese effizienter ausgelastet werden.”
Landeshauptstadt und lokale Partner unterstützen Initiative
„Otto macht mobil“ wird vom Dezernat „Wirtschaft, Tourismus und regionale Zusammenarbeit“ sowie vom Dezernat „Umwelt, Personal und allgemeine Verwaltung“ begleitet. Weitere Unterstützung erfährt die Initiative von den Städtischen Werken Magdeburg GmbH & Co. KG (SWM), der MDCC Magdeburg-City-Com GmbH und dem Stadtmarketingverein Pro M e.V. Das Ziel der Kampagne ist es, Magdeburger, Touristen und Autofahrer über die Stadtgrenzen hinaus auf das innovative Mobilitätsangebot aufmerksam zu machen und sie von der Teilnahme zu überzeugen.
Um teilzunehmen, benötigt man lediglich die kostenlose Getaway-App. Autos werden einmalig mit einer Telematikeinheit ausgestattet. Damit kann das eigene Auto nach Belieben für einen gewünschten Zeitraum und zum selbst festgelegten Kilometerpreis zum Vermieten freigegeben werden. Schnell sein, lohnt sich: Denn für die ersten 100 Autos werden die Ausstattungskosten komplett übernommen. Wer ein Auto aus dem Getaway-Fuhrpark mieten möchte, findet über die App verfügbare Autos in der Umgebung, öffnet sein Wunschauto mit dem Handy und kann sofort losfahren. Schlüssel und Tankkarte liegen für den Kunden im Handschuhfach bereit.
Magdeburger belebt Gründerszene und Forschung
Magdeburgs Wirtschaftsbeigeordneter Rainer Nitsche zeigt sich beeindruckt von der innovativen Lösung: „Als Gründerstadt freuen wir uns, einen Magdeburger und sein Start-up-Unternehmen für seine Heimatstadt begeistern zu können. Getaway ist ein sehr gutes Beispiel für eine lebendige Gründerszene und ein Zukunftsmodell. Wir sehen in Getaway eine nachhaltige Lösung, um auch einen Beitrag zur Mobilitätswende zu leisten“, so Nitsche.
Eine akademische Begleitung von “Otto macht mobil” ist seitens des Logistik-Instituts der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg sowie vom Institut für Automation und Kommunikation e. V. Magdeburg (ifak) geplant. „Getaway wird nicht nur das Mobilitätsangebot in Magdeburg nachhaltig bereichern, sondern trifft mit seinem Angebot den Nerv der Zeit und bietet auch die Grundlage für spannende Forschungsvorhaben“, blickt der Leiter des Lehrstuhls für Logistik Prof. Hartmut Zadek voraus.
Auch Olaf Czogalla, Experte für intelligente Verkehrssysteme des ifak-Instituts zeigt sich von der Privat-zu-Privat Autovermietung begeistert: „Dem Nutzer stehen so mehr Optionen an Verkehrsmitteln zur Verfügung. Eine erleichterte Nutzung dieser Optionen mit Hilfe des Smartphones kann zu einer Änderung der Verkehrsmittelwahl der Verkehrsteilnehmer führen. Studien belegen, dass durch die Nutzung von örtlich flexiblem Car-Sharing die Besitzquote an Privat-PKW der Haushalte gesenkt werden kann und daraus eine stärkere Nutzung des ÖPNV’s resultiert.und somit eine effizientere Auslastung der bestehenden Ressourcen durch innovative Mobilitätslösungen wie die von Getaway den ÖPNV nachhaltig ergänzen.“
Stadt profitiert vom neuen Carsharing-Modell
Edgar Scholler hat es sich zur Aufgabe gemacht, spontanes Carsharing bundesweit und erstmals auch fernab der Großstadtzentren zu etablieren. Möglich wird dies unter anderem, weil Getaway statt eigener Autos ausschließlich auf bereits vorhandene Pkw setzt. Die Einbindung von privaten Autobesitzern hat auch zur Folge, dass der überwiegende Großteil aller Einnahmen vor Ort verbleibt. Auch kommt diese Form des spontanen Carsharings ohne jegliche Investitionen in zusätzliche Infrastrukturen, z.B. beim Bau und Erhalt von Carsharing-Stationen, aus.
Die Stadt Magdeburg profitiert in Form eines vielfältigeren Mobilitätsangebots, einer verbesserten Stadt-Umland-Vernetzung, nachweisbarer Flächenentlastung und der Bereicherung des hiesigen Verkehrsverbunds um eine Individualkomponente.