Größtes 3D-Mixed-Reality-Labor Europas im Magdeburger Wissenschaftshafen wiedereröffnet
Das einzigartige Labor für virtuelle Simulationen ist Teil des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF und wurde im Jahr 2006 im Magdeburger Wissenschaftshafen errichtet. Nach mehr als zehn Jahren erfolgreichen Einsatzes in Forschung und Entwicklung für zahlreiche Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen war eine Modernisierung der Technik notwendig geworden. Das Mixed-Reality-Labor mit der Form einer halbierten Kugel besitzt einen Durchmesser von 16 Metern und eine Höhe von über vier Metern. In ihm können virtuelle Inhalte auf einer 360-Grad-Panorama- und Boden-Projektionsfläche von über 400 Quadratmetern hochaufgelöst und – mit Hilfe zusätzlicher Augmented-Reality-Brillen - sogar holografisch dargestellt werden. Durch diese gewaltigen Dimensionen eignet sich das System besonders für die virtuell-interaktive Darstellung großer Objekte, wie zum Beispiel Maschinen, Anlagen, Fabriken oder ganzen Städten im Maßstab 1:1. Problemlos können hier Gruppen von bis zu 20 Personen gleichzeitig in die virtuelle Welt eintauchen.
Millioneninvestition für die Forschung
Künftig wird das Fraunhofer IFF wieder gemeinsam mit Partnern und Auftraggebern aus Wissenschaft und Wirtschaft in dem Mixed-Reality-Labor an den Forschungsfragen der Zukunft arbeiten können. Dazu gehört besonders die Entwicklung neuer Technologien und Anwendungen für die Industrie 4.0, die Arbeitswelt von Morgen und die Digitalisierung der Wirtschaft. Dabei wird das Labor vorrangig den Hochschulen und öffentlichen Forschungseinrichtungen offenstehen. Aber insbesondere auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sollen profitieren. Diese wollen die Forscher des Fraunhofer IFF mit Kooperationen, im Rahmen der Auftragsforschung und beim Wissenstransfer auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene unterstützen.
Insgesamt wurden 2,5 Millionen Euro in die Modernisierung investiert. 75 Prozent stammen aus Fördermitteln der Europäischen Union, je 12,5 Prozent steuerten der Bund und das Land Sachsen-Anhalt bei.
Zur Wiedereröffnung des zukunftsweisenden Simulationslabors sagt Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann: »Der erneuerte ›Elbedome‹ ist eine Kathedrale der virtuellen Realität und damit ein Wahrzeichen der Wissenschaftslandschaft in Sachsen-Anhalt. Mit ihm bleibt das Fraunhofer IFF bei den Zukunftsthemen Digital Engineering und Virtual Reality national wie international Spitze. Die von Land, Bund und EU geförderte Modernisierung sorgt dafür, dass hier 3D-Anwendungen künftig auf die Möglichkeiten von Wirtschaft 4.0 treffen können. Davon werden insbesondere auch unsere vielen mittelständischen Unternehmen profitieren.«
Zufrieden zeigte sich auch der Leiter des Fraunhofer IFF, Professor Michael Schenk: »Das Mixed-Reality-Labor des Fraunhofer IFF gehört nun wieder zu den modernsten Einrichtungen dieser Art weltweit. Es wird helfen, neue Lösungen für die wichtigen Herausforderungen der Zukunft zu finden, die mit der Digitalisierung der Wirtschaft und der zunehmenden Automatisierung auf uns alle zukommen. Das betrifft zum Beispiel die bestmögliche Gestaltung von Mensch-Roboter-Arbeitsplätzen oder von modernen Produktionssystemen. Die Investitionen in die Forschungsinfrastruktur sind aber auch ein wichtiges Signal für den Wissenschaftsstandort Magdeburg und die Wirtschaft in Sachsen-Anhalt.«