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OB stellt Pläne zur Modernisierung und Instandsetzung der Hyparschale vor

Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper hat am 8. August die Pläne zur Modernisierung der Hyparschale vorgestellt. Er erläuterte gemeinsam mit Heinz Ulrich, dem Leiter des Eigenbetriebs Kommunales Gebäudemanagement (Eb KGm), wie das bedeutende Gebäude im Stadtpark künftig genutzt werden soll und wie die Umbauarbeiten ablaufen. Für die Entwurfsunterlage (EW Bau) sind Gesamtkosten von 16,9 Millionen Euro veranschlagt. Zudem kündigte Dr. Trümper an, dass im weiteren Umfeld des Stadtparks 285 Bäume gepflanzt werden, die durch die Baumoffensive 2018 finanziert werden. Am 20. September 2018 entscheidet der Stadtrat, ob beide Vorhaben – Hyparschalen-Sanierung und Baumpflanzungen – umgesetzt werden.

„Wir haben ein großes Stück Arbeit vor uns“, so Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper während eines Pressegesprächs im Alten Rathaus. „Aber die anhaltende Diskussion um die Hyparschale hat ja in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, wie sehr die Magdeburgerinnen und Magdeburger an diesem besonderen Gebäude hängen und sich wünschen, dass dieser architektonische Hingucker erhalten und wieder mit Leben gefüllt wird.“

Heinz Ulrich, Leiter des Kommunalen Gebäudemanagements, ergänzt: „Die Hyparschale muss saniert werden, denn sie ist aufgrund ihres Alters und des langjährigen Leerstandes akut einsturzgefährdet. Deshalb sichern wir die Gebäudemitte seit 2016 mittels eines Stützturmes. Wenn sich der Stadtrat für die Modernisierung entscheidet, wollen wir die Gebäudehülle denkmalgerecht sanieren und die Hyparschale zu einem zeitgemäßen Mehrzwecksaal ausbauen. Dort können dann u. a. für Ausstellungen, Kongresse und Veranstaltungen für 200 bis 500 Personen stattfinden. Die Räumlichkeiten werden durch einen variablen, zweigeschossigen Kubus flexibel gestaltbar.“

Zu den Herausforderungen des Umbaus zählen u.a. eine optimierte Raumnutzung herzustellen, die Gebäudehülle so herzurichten, dass sie den Anforderungen des Denkmalschutzes entspricht, ein Lichtkonzept zu erarbeiten, das die Außenwirkung im Stadtbild verbessert und einen angemessenen Hochwasserschutz zu schaffen.

Der Baustart soll im Frühjahr 2019 erfolgen, wenn zuerst die Dachschalen saniert werden. Im Anschluss würden Fassade und Rohbau folgen. Der Innenausbau mit Haustechnik sowie die Gestaltung der Außenflächen sollen 2021 beendet sein.

Für die Instandsetzung der Hyparschale sind 16,9 Millionen Euro veranschlagt. Die Finanzierung erfolgt bislang u. a. mit Stadtumbau-Fördermitteln im Programmbereich Aufwertung (ohne Ausstattung, da nicht förderfähig). Für das Programmjahr 2017 liegt bereits ein Zuwendungsbescheid über Mittel für die Jahre 2018 bis 2021vor. Im Planungsjahr 2018 sind ebenfalls Mittel beantragt worden. Ein Förderbescheid hierzu liegt derzeit noch nicht vor.

Der gesamte Grundsatzbeschluss ist online im Ratsinfo einsehbar.

Im Rahmen des Gesprächs teilte Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper zudem mit, dass das weitere Umfeld der Hyparschale und der gesamte Stadtpark Rotehorn noch in diesem Jahr durch 285 Bäume aufgewertet werden. Die Neupflanzungen werden im Rahmen der Baumoffensive 2018 umgesetzt.

Die Baumoffensive wurde ins Leben gerufen, um großflächige Baumverluste infolge von Witterungsschäden durch Hochwasser und Windbruch in den letzten Jahren zu ersetzen. Im Stadtteil Rothensee werden 125 Bäume im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Landeshauptstadt und der Allianz-Umweltstiftung gepflanzt. Zudem sollen 110 neue Bäume im Klosterbergegarten, im Wiesenpark (Herrenkrug) und an der Prinzenwiese in Randau gepflanzt werden. Darüber hinaus wird mit 205 Bäumen das Straßenbegleitgrün im gesamten Stadtgebiet ergänzt. Insgesamt werden in diesem Jahr im Zuge der Baumoffensive und der Allianz-Umweltstiftung 725 Bäume gepflanzt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1 Million Euro.


Heinz Ulrich stellt die Baupläne für die Modernisierung der Hyparschale vor.
Pressekonferenz zur Modernisierung und Instandsetzung der Hyparschale
Lichtkonzept der Außenanlage der Hyparschale
© gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner
Lichtdurchflutete Galerieebene der Hyparschale
© gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner
Visualisierung der Innenansicht Erdgeschoss der Hyparschale
© gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner
Hyparschale_Nutzung_EG (© gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner)
Hyparschale_Nutzung_Galerieebene (© gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner)

Hintergrund zur Hyparschale

Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper hatte in der Stadtratssitzung am 8. Juni 2017 verkündet, dass die Landeshauptstadt selbst die Hyparschale sanieren wird. Damit endete die Suche nach einem Investor für das bedeutende Gebäude im Stadtpark Rotehorn. Die Hyparschale steht seit mehr als 20 Jahren leer.

Sie wurde 1969 als Messe- und Ausstellungszentrum für Magdeburg nach den Plänen des Bauingenieurs Ulrich Müther errichtet. Die baukonstruktive Besonderheit besteht darin, dass die Dachkonstruktion aus vier zusammengesetzten hyperbolischen Paraboloiden besteht, welche eine Grundrissfläche von 48 x 48 m überspannen. Seit 1990 steht die Hyparschale unter Denkmalschutz. Sie gilt als architektonische Meisterleistung und ist ein kulturelles Wahrzeichen im Stadtbild.

Die Magdeburger Version ist die größte noch erhaltene Hyparschale, die das Bauunternehmen des Schalenbaumeisters Ulrich Müther errichtet hat. Auch nach fast 50 Jahren ist dieses Solitärbauwerk ein beeindruckendes und erhaltenswertes Beispiel für die Kunst des leichten Bauens.