Partnerstädte unterstützen Magdeburger Bewerbung zur Kulturhauptstadt Europas 2025
Anlass der Städtepartnerschaftskonferenz unter dem Titel „Kultur verbindet“ waren die Partnerschaftsjubiläen mit vier der sieben Partnerstädte. Magdeburg hat vor 15 Jahren mit Nashville und vor 10 Jahren mit Radom, Harbin und Saporoshje eine Städtepartnerschaft abgeschlossen. Neben der Würdigung dieser Partnerschaften stand die Förderung des konstruktiven Kulturaustauschs mit Akteuren aus allen Partnerstädten im Mittelpunkt, um positive Impulse für die Bewerbung der Landeshauptstadt Magdeburg als Kulturhauptstadt Europas 2025 abzuleiten.
Während der Konferenz erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den vier Arbeitsgruppen Darstellende Kunst; Theater, Literatur, Lesen; Stadtgeschichte & Stadtgestaltung sowie Kreativwirtschaft/Kunst als Wirtschaftsfaktor eigene Perspektiven und Ideen für die künftige Zusammenarbeit.
Dabei wurden unter anderem der Vorschlag eines Großprojektes für einen europäischen Jugend- und Kulturaustausches unterbreitet. Zudem wurde die herausragende Rolle Georg Philipp Telemanns als Europäer besprochen. Es ergab sich die Idee, dass die Komponisten Georg Telemann, Frédéric Chopin und Krzysztof Penderecki ein verbindendes Element für ein Projekt zwischen Deutschland, Polen und Frankreich darstellen kann. Darüber hinaus wurde der Vorschlag unterbreitet, dass ein Kompositionswettbewerb zwischen allen Partnerstädten Magdeburgs entstehen könnte, der verschiedene Musizierprinzipien zum Ausgangspunkt nimmt. Als Schirmherr wurde der Komponist Krzysztof Penderecki ins Gespräch gebracht.
Auf der Städtepartnerschaftskonferenz wurden außerdem Pläne zur Weiterentwicklung der Magdeburger KinderKulturTage zu „Europäischen KinderKulturTagen“ vorgestellt. Der Gedanke wurde mit den teilnehmenden Vertreterinnen und Vertretern der Delegationen aus den Partnerstädten vertieft. Insbesondere die Idee, kreative Begegnungsmöglichkeiten für Kinder aus Europa in Magdeburg zu schaffen, stieß auf großes Interesse. Dabei stellten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Partnerstädten erste konkrete Ideen vor.
Der Stadt Saporoshje ist es ein besonderes Anliegen mit künstlerischen Arbeiten von Kindern aufzuzeigen, wie die Ukraine außerhalb des Krieges wahrgenommen wird. Die Delegierten als Le Havre schlugen eine Zusammenarbeit im Bereich Literatur vor. Dabei wäre es denkbar, dass jeweils ein Autor aus der jeweiligen Partnerstadt mit Kindern Texte erarbeitet, die zu den KinderKulturTagen vorgestellt werden.
Diskutiert wurde auch, ob in den einzelnen Städten die Kreativwirtschaft als Branche wahrgenommen wird und wie hoch der Stellenwert der Kunst als Wirtschaftsfaktor ist. Zudem wurde vorgeschlagen, Veranstaltungen, die jeweils in den Partnerstädten organisiert werden, wie zum Beispiel das Eisfigurenfestival und das Musikfestival in Harbin sowie die Cycletour von Magdeburg nach Braunschweig, als Auftaktveranstaltung für das Kulturhauptstadtjahr 2025 zu verbinden.
Darüber hinaus entstand die Idee zu einer „1662 km – Kreativbrücke“, zwischen Magdeburg und Saporoshje, welche die Entfernung zwischen beiden Partnerstädten symbolisiert. Vorgeschlagen wurde auch, Künstlerinnen und Künstler in den Fokus der Städtepartnerschaften zu rücken. So könnte in Zukunft das Potenzial der Kunstschaffenden mehr gefördert werden.
Die Städtepartnerschaftskonferenz „Kultur verbindet“ wurde von 22. bis 25. Oktober in Magdeburg veranstaltet.