Inhalt

These:
Die Magdeburger Innenstadt hat großstädtischen Charakter, aber zu wenig Urbanität.

Als Einstieg in die Diskussion zum Thema Urbanität wählten die Teilnehmenden jeweils einen Zukunftstrend aus der Palette, der die Aspekte der Urbanität aus persönlicher Perspektive oder für Magdeburg in besonderem Maße wiederspeigelte.

Erste Kernerkenntnisse ließen sich daraus ableiten:

  • Um Urbanität in Magdeburg zu schaffen, müssen wir uns mit dem Verkehr befassen!
  • Es gilt Möglichkeiten auszutesten, wie die Elbe stärker aus der „Tiefe des Raumes“ in der Innenstadt wahrgenommen werden kann.

 Erste Leitlinien für eine urbane Innenstadt:

Profil und Identität
Eingangs wurde diskutiert, was die Vision und das Profil Magdeburgs sein kann. Welche Alleinstellungsmerkmale für die Zukunft taugen und wie die Stadt in fünfzig Jahren aussehen soll? Dabei wurde deutlich, dass es auch um ein besetzen von Themen (z.B. Digitale Stadt oder Grüne Stadt) geht, um die langfristigen Ziele der Stadtentwicklung zu vermitteln.
Innenstadt in Magdeburg ist: ein erweitertes Wohnzimmer, eine Stadt der kurzen Wege, eine Stadt in der man sich kennt, eine „kleinere“ Großstadt, eine Stadt der Teilräume.

Verkehr und Mobilität
Es sollen künftig weniger Flächen für den Autoverkehr bereitgestellt werden. Spuren auf Fahrbahnen ausgewählter Straßen sollen reduziert werden (z.B. Ernst-Reuter-Allee, Erzbergstraße, Schleinufer, Breiter Weg ohne MIV). Abzuwägen ist außerdem eine Einhausung des Schleinufers, um im Bereich Jacobstraße die Bebauung bis ans Wasser heranführen zu können.

Grün- und Freiflächen
Es gilt, bestehende Freiräume und Plätze aufzuwerten und sie zu Treffpunkten mit hoher Verweil- und Funktionsqualität zu entwickeln. Damit verbunden ist die Festlegung von Qualitätsstandards zur Gestaltung öffentlicher Räume (vgl. Handbuch öffentlicher Raum Brüssel, Bern, Basel, Wien u.a.).
Darüber hinaus ist zu prüfen, wo Versiegelung zu Gunsten von Grünflächen reduziert werden können und wie die Innenstadt Magdeburgs – auch mit Blick auf die Anpassung an den Klimawandel – grüner und resilienter gestaltet werden kann.

Verdichtung
Hinsichtlich der baulichen Entwicklung gilt es grundsätzliche Richtungsentscheidungen zu treffen: Eine konsequente Nachverdichtung und Innenentwicklung, die zu mehr Urbanität in der Innenstadt führt, werden Auswirkungen auf Bereiche in der äußeren Stadt haben, da insgesamt von einer weitgehend gleichbleibenden Nachfrage auszugehen ist. Dennoch erscheinen punktuelle Nachverdichtungen in Blockinnenbereichen (z.B. Maritim) sinnvoll und sollten weiterverfolgt werden.
Neben der baulichen Entwicklung sollte das Thema Verdichtung vor allem auch mit Blick auf die Steigerung der Erlebnis-, Funktions- und Angebotsdichte betrachtet werden.

Räumliche Schwerpunkte

> Wohnlagen Jakobstraße

Die Wohnquartiere um die Jakobstraße werden sich in den kommenden Jahren aufgrund des sich vollziehenden Generationenwechsels stark verändern. Es gilt, die Lebensqualität in den derzeitigen Wohnlagen zielgruppengerecht zu erhöhen. Dabei ist abzuwägen, wie die Wohnlagen für unterschiedliche Gesellschaftsgruppen attraktiv gestaltet werden können: Mit welchen neuen Wohnformen können junge Menschen und Familien angesprochen werden und wie können die Wohnlagen gezielt für ältere Menschen als zentral gelegenes Seniorenwohnen einer alternden Gesellschaft dienen? Insb. Bereich um die Johanniskirche.

> Stadteingänge

  • S-Bahnhof Hasselbachplatz: Frequenzsteigerung des Bahnhofs durch verbesserte Anbindung an den Stadtraum und Gestaltung der angrenzenden Bereiche, die derzeit brach liegen.
  • Universitätsplatz als Eingang in die Innenstadt aufwerten, funktionalen Bezug zum Opernhaus herstellen.
  • Perspektivisch ist nach Fertigstellung der Tunnelarbeiten der Bereich Willi-Brandt-Platz/Ernst-Reuter-Allee und Damaschke Platz in seiner Funktion und Aufenthaltsqualität sowie als Eingangsbereich in die Innenstadt zu überprüfen.

Verkehrsberuhigung/ Sperrung Breiter Weg für den MIV und Radwegeausbau insbesondere im Bereich Bärstraße bis Universitätsplatz prüfen.