Forschungszentrum für nachhaltige Antriebstechnologien
Die Kompetenzen aus den universitären Bereichen Maschinenbau, Elektrotechnik, Naturwissenschaften und Informatik werden dabei intensiv miteinander vernetzt. Durch die permanente Gegenüberstellung von Real- und Simulationsverhalten werden sie Entwicklungsmethoden generieren und testen. Ziel ist es, die Entwicklungszeiten nachhaltiger Antriebsformen deutlich zu verkürzen und neuartigen Fahrzeugkonzepten und innovativen Komponenten einen schnelleren Zugang zu Märkten zu ermöglichen. Das CMD wird auch Projektpartnern aus der Wirtschaft sowie kooperierenden Wissenschaftseinrichtungen zur Verfügung stehen. Transferleistungen sollen vor allem in regionale KMUs des Landes Sachsen-Anhalt fließen.
Die Kosten des Forschungszentrums belaufen sich auf insgesamt 31 Millionen Euro. 11 Millionen Euro für Planung, Grunderwerb und Bau trägt das Land. Weitere 20 Millionen Euro für die Einrichtung und Ausstattung des CMD kommen aus dem Europäischen Fondsfür Regionale Entwicklung EFRE.
Die Entwicklung der Automobilbranche werde aktuell von den Themen CO2-Neutralität, Vernetzung, autonomes Fahren und neue Mobilitäts-Geschäftsmodelle beherrscht, so der Rektor der Uni Magdeburg, Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan. Jede Aufgabe für sich alleinsei bereits anspruchsvoll, die gleichzeitige Bewältigung dieser Herausforderungen erfordere effiziente neue Methoden.
„Künftige Fahrzeuge mit innovativen Antriebssystemen und autonomen Funktionen sind hochkomplexe Systeme. In solchen Fahrzeugen greifen unterschiedlichste Entwicklungsdomänen - Motor, Getriebe, Fahrwerk, Reifen, Bremsen, Lenkung, Elektrik/Elektronik und vieles andere mehr- ineinander. Weitere Disziplinen wie z.B. die Künstliche Intelligenz werden dazu beitragen, dass technische Systeme immerleistungsfähiger werden. Die Entwicklung dieser Systeme kann nicht mehr aus dem Blickwinkel einer einzelnen Fachdisziplin betrachtet werden.“ Die etablierten an Fachdisziplinen orientierten Methoden stießen hier an ihre Grenzen, da sie nicht ausreichend das Zusammenwirken aller beteiligten Bereiche betrachteten.
„Investitionen in Forschungseinrichtungen sowie die engere Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft steigern erheblich die Attraktivität Sachsen-Anhalts. Deshalb ist es unser Ziel, mit dem CMD den Automotive-Standort Magdeburg insbesondere im Hinblickauf nachhaltige Mobilität weiter zu stärken. Dies ist umso wichtiger mit Blick auf das von der EU beschlossene Aus für Verbrenner-Motoren ab 2035“, erklärte Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann. „Die geplanten Kapazitäten ergänzen und erweitern das Leistungsspektrum des bereits dort etablierten Instituts für Kompetenz in Mobilität und der OVGU sowohl quantitativ als auch inhaltlich beträchtlich, so dass beachtenswerte Synergien zu erwarten sind. Ich bin optimistisch, dass wir mit dem CMD die Vernetzung von Wissenschaft und Unternehmen weiter vertiefen können und zugleich weitere hochwertige Arbeitsplätze am Standort entstehen.“
Den Kern des zweistöckigen Neubaus des CMD werden bis zu neun Prüfstände bilden, unter anderem für Batterien, Brennstoffzellen, Elektromotoren und Antriebsstränge.
Mehr Informationen unter www.automotive.ovgu.de/CMD.html
Quelle: Pressestelle OVGU