BAföG für einen Schulbesuch beantragen
Allgemeine Informationen
Da die gesetzlichen Regelungen sehr vielschichtig sind, sollten Sie frühzeitig mit Ihrem zuständigen Amt für Ausbildungsförderung Kontakt aufnehmen.
Die Förderung nach dem BAföG erhalten Sie zur Finanzierung einer schulischen Ausbildung in Vollzeit oder für ein Praktikum, welches im Zusammenhang mit der Ausbildung steht.
Bei Beginn der Ausbildung dürfen Sie das 45. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Ausnahmen sind möglich und werden vom Amt auf Antrag geprüft.
Die Höhe des BAföG richtet sich nach einem festgelegten monatlichen Bedarf, der von Ihrer Ausbildungsart und der Wohnverhältnisse abhängig ist. Auf diesen Bedarf werden Ihr eigenes Einkommen und Vermögen angerechnet, außerdem das Einkommen Ihrer Ehefrau oder Ihres Ehemannes, Ihrer Lebenspartnerin oder Ihres Lebenspartners und Ihrer Eltern.
Eine elternunabhängige Förderung kann erfolgen, wenn Sie
- nach Vollendung des 18. Lebensjahres 5 Jahre erwerbstätig waren oder
- eine dreijährige berufsqualifizierende Ausbildung abgeschlossen haben und danach mindestens 3 Jahres erwerbstätig waren oder
- bei Beginn der Ausbildung über 30 Jahre alt sind oder
- bei Besuch eines Abendgymnasiums oder eines Kollegs
Kindergeld, das Ihre Eltern für Sie erhalten, wird nicht angerechnet.
Nebeneinkommen aus einer geringfügigen Beschäftigung wird bis zu einer bestimmten Grenze ebenfalls nicht angerechnet.
Erforderliche Unterlagen
- vollständig ausgefüllter und unterschriebener Antrag (Formblätter)
- ggf. Kopie der aktuellen Aufenthaltstitels
- Kopie vom Mietvertrag und Meldebescheinigung
- bei eigener Krankenversicherung entsprechender Nachweis der Krankenkasse mit Rechtsgrundlage und Beitragshöhe
- ggf. Nachweise über eigenes Einkommen im Bewilligungszeitraum (z. B. Arbeitsvertrag, Lohnabrechnungen, Waisenrentenbescheid)
- Nachweise über Vermögen und Schulden zum Zeitpunkt der Antragstellung
- ggf. Ausbildungsvertrag/Schulvertrag
- ggf. eigene Heiratsurkunde
- ggf. Geburtsurkunde von eigenen Kindern
- ggf. Zeugnisse von bereits abgeschlossenen Berufsausbildungen
- Einkommensnachweise der Eltern, ggf. der Ehefrau oder des Ehemannes bzw. der Lebenspartnerin oder des Lebenspartners vom vorletzten Kalenderjahr
Bitte beachten Sie die Hinweise in den Antragsformularen. Je nach Fall können weitere Unterlagen erforderlich sein.
Gebühren
Es fallen keine Kosten an.
Frist
Ausbildungsförderung wird ab Ausbildungsbeginn, frühestens jedoch ab Beginn des Monats bewilligt, in dem Sie den Antrag stellen. Reichen Sie Ihren Antrag also frühzeitig und möglichst vollständig ein.
Sie müssen für jedes Ausbildungsjahr einen gesonderten Antrag stellen.
Rechtsgrundlage(n)
Rechtsbehelf
- Widerspruch
- Klage vor dem Verwaltungsgericht
Hinweise (Besonderheiten)
Sie müssen für jedes Ausbildungsjahr einen gesonderten Antrag stellen.
Sie müssen jede Änderung im Ausbildungsverhältnis oder jede Änderung der wirtschaftlichen Lage von Ihnen und Ihrer Familie sofort schriftlich mitteilen.
Falsche oder unvollständige Angaben oder das Versäumen von Änderungsmeldungen können zu Geldbußen oder strafrechtlichen Konsequenzen führen. Zu Unrecht gezahlte Förderungsbeträge werden zurückgefordert.
Angaben zum Einkommen und zum Vermögen können durch einen Datenabgleich bei den zuständigen Stellen überprüft werden.
Verfahrensablauf
Wenn Sie Leistungen nach dem BAföG beantragten möchten, können Sie dies online unter www.bafög-digital.de machen. Füllen Sie Ihren Antrag online mit Hilfe eines Antragsassistenten aus und senden Sie Ihre Daten elektronisch an das zuständige Amt.
Wenn Sie den Antrag in Papierform stellen möchten, gehen Sie auf die Internetseite www.bafög.de und laden Sie die Antragsformulare (Formblätter) herunter. Die Formulare können Sie am Computer ausfüllen und ausdrucken oder nach dem Ausdrucken handschriftlich ausfüllen. Fügen Sie die notwendigen Nachweise hinzu und senden Sie alle Unterlagen direkt an das für Sie zuständige Amt für Ausbildungsförderung.
Das Amt für Ausbildungsförderung prüft die Unterlagen auf Vollständigkeit und fordert fehlende Unterlagen nach. Ist der Antrag vollständig, wird er geprüft und die Entscheidung per Bescheid per Post mitgeteilt.
Voraussetzungen
Leistungen nach dem BAföG können Sie beantragen, wenn Sie als Schülerin oder Schüler bzw. Auszubildender eine der folgenden Schulformen in Vollzeit besuchen:
- weiterführende allgemeinbildende Schule ab Klasse 10, wenn Sie notwendigerweise außerhalb des Elternhauses wohnen
- Berufsfachschulen, die in einem zumindest zweijährigen Bildungsgang zu einem berufsqualifizierenden Abschluss führen
- zweijährige Fachoberschule, wenn Sie notwendigerweise nicht mehr bei den Eltern wohnen
- Fachoberschule und Fachschule, die eine abgeschlossene Berufsausbildung voraussetzen
- Abendrealschule
- Abendgymnasium, Kolleg
Im Rahmen der Antragsbearbeitung werden außerdem persönliche Voraussetzungen geprüft (z. B. Alter, Staatsangehörigkeit, Vorausbildungen).
Bearbeitungsdauer
Die Bearbeitungsdauer ist abhängig von der Einreichung der vollständigen Antragsunterlagen.
Formulare
Die Antragsformulare (Formblätter) erhalten Sie online unter www.bafög.de
Die Formulare können Sie sich auch persönlich im Amt für Ausbildungsförderung abholen.
Zuständige Stelle
Für Schülerinnen und Schüler: Amt für Ausbildungsförderung am Wohnort der Eltern
Für Schüler von Fachschulen mit vorheriger abgeschlossener Berufsausbildung: Amt für Ausbildungsförderung am eigenen Wohnort
Für Schüler am Abendgymnasium oder Kolleg: Amt für Ausbildungsförderung am Ort der Ausbildungsstätte
Öffnungszeiten
Montag | geschlossen |
Dienstag | 09.00 - 12.00 und 14.00 - 17.30 Uhr |
Mittwoch | geschlossen |
Donnerstag | 13.30 - 16.00 Uhr |
Freitag | geschlossen |
Ansprechperson vor Ort
Telefonnummern der zuständigen Sachbearbeiter:
für Nachname A – F +49 391 540-3061 Frau Stadtler
für Nachname G – J +49 391 540-3063 Frau Soika
für Nachname K – R +49 391 540-3064 Frau Hesse
für Nachname S – Z +49 391 540-3062 Frau Nitschke
E-Mail: bafoeg@sva.magdeburg.de
Allgemeine Informationen
BAföG ist die Abkürzung für Bundesausbildungsförderungsgesetz. Als BAföG wird umgangssprachlich die Förderung bezeichnet, die Sie nach diesem Gesetz bekommen können.
Da die gesetzliche Regelung sehr vielschichtig ist, sollten Sie frühzeitig mit Ihrem zuständigen Amt für Ausbildungsförderung Kontakt aufnehmen.
Die Förderung BAföG erhalten Sie zur Finanzierung
- Ihres Schulbesuchs oder
- unter bestimmten Voraussetzungen für ein vorgeschriebenes Praktikum im Rahmen Ihres Schulbesuchs.
Um die monatliche Förderung zu erhalten, müssen Sie neben der finanziellen Bedürftigkeit weitere Voraussetzungen erfüllen. Die Wichtigsten sind:
- Sie streben Ihren Schulabschluss in Vollzeit an.
- Altersgrenze bei Beginn der Ausbildung: Vollendung des 45. Lebensjahres (Ausnahmen sind möglich).
Die Höhe Ihres BAföG richtet sich nach einem festgelegten monatlichen Bedarf. Von diesem Bedarf wird Geld abgezogen, wenn Ihre Eltern, Ihre Ehefrau oder Ihr Ehemann oder Ihre Lebenspartnerin oder Ihr Lebenspartner oder Sie selbst etwas mehr verdienen.
Als Schülerin oder Schüler erhalten Sie die finanzielle Unterstützung in der Regel als Zuschuss. Sie müssen nichts zurückzahlen. Als Schülerinnen und Schüler an Höheren Fachschulen erhalten Sie Förderung in monatlichen Auszahlungsraten zur Hälfte als Zuschuss und zur Hälfte als Darlehen.
Grundsätzlich können Sie, wenn Sie einen berufsqualifizierenden Abschluss im Rahmen einer schulischen Berufsausbildung oder einen weiterführenden Schulabschluss erreichen wollen, BAföG beziehen. Wenn Sie eine allgemeinbildende Schule besuchen, gilt das aber erst ab Klasse 10 und auch nur, wenn Sie nicht zu Hause wohnen können. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Sie den gewünschten Abschluss nicht in der Nähe machen können.
Der monatliche Bedarf für Schülerinnen und Schüler beträgt:
-
Wenn Sie bei Ihren Eltern wohnen:
- 442 EUR, wenn Sie eine Fachschulklasse, deren Besuch eine abgeschlossene Berufsausbildung voraussetzt, ein Abendgymnasium oder ein Kolleg besuchen,
- 276 EUR, wenn Sie eine Berufsfachschule besuchen oder eine Fachschule, die Sie ohne abgeschlossene Berufsausbildung besuchen können oder
- 498 EUR, wenn Sie eine Abendhauptschule, Berufsaufbauschule, Abendrealschule oder Fachoberschulklasse besuchen, die Sie nur mit abgeschlossener Berufsausbildung besuchen können.
-
Wenn Sie nicht bei Ihren Eltern wohnen:
- insgesamt 666 EUR, wenn Sie eine weiterführende allgemeinbildende Schule besuchen, eine Berufsfachschule oder eine Fachoberschule, die Sie ohne abgeschlossene Berufsausbildung besuchen können oder
- insgesamt 775 EUR, wenn Sie eine Abendhauptschule, Berufsaufbauschule, Abendrealschule oder Fachoberschulklasse besuchen, die Sie nur mit abgeschlossener Berufsausbildung besuchen können.
- Wenn Sie ein Kind haben, das jünger als 14 Jahre ist und in Ihrem Haushalt lebt, erhalten Sie zusätzlich einen Kinderbetreuungszuschlag in Höhe von 160 EUR für jedes Kind.
Auch wenn Sie während Ihrer Schulzeit zum Beispiel ein Jahr im Ausland verbringen, können Sie BAföG erhalten. Bei einem Auslandsaufenthalt werden Zuschläge zu den Reisekosten für die Hin- und Rückreise gewährt.
Folgende Beträge werden angerechnet, das heißt, sie verringern Ihren BAföG-Bedarf:
-
Das Einkommen Ihrer Eltern sowie Ihrer Ehefrau oder Ihres Ehemannes oder Ihrer Lebenspartnerin oder Ihres Lebenspartners im vorletzten Jahr vor Beginn des Bewilligungszeitraums, wenn er über dem Freibetrag liegt. Der Freibetrag ist:
- 2.540 EUR, wenn Ihre Eltern zusammenleben,
- 1.690 EUR je Elternteil, wenn Ihre Eltern getrennt leben und
- 1.690 EUR für Ihre Ehefrau oder Lebenspartnerin oder Ihren Ehemann oder Lebenspartner.
- von dem so ermittelten Elterneinkommen bleiben weitere 50 Prozent - sowie für jedes Geschwisterkind in nicht förderfähiger Ausbildung zusätzlich 5 Prozent - anrechnungsfrei
- Darüber hinaus kann es weitere Freibeträge geben, zum Beispiel für weitere Kinder oder andere nach dem Zivilrecht Unterhaltsberechtigte der oben genannten Personen.
- Hinweis: Wenn Ihre Eltern oder Ihre Ehefrau oder Ihr Ehemann oder Ihre Lebenspartnerin oder Ihr Lebenspartner aktuell deutlich weniger verdienen als im vorletzten Jahr vor Bewilligung, können Sie einen Aktualisierungsantrag stellen.
- Ihr eigenes Einkommen, wenn es mehr als 556 EUR pro Monat beträgt. Darüber hinaus kann es weitere zusätzliche Freibeträge geben, wenn Sie anderen Personen Unterhalt zahlen müssen.
- Ihr eigenes Vermögen, soweit es bis zur Vollendung des 30. Lebensjahres höher als 15.000 EUR oder ab der Vollendung des 30. Lebensjahres höher als 45.000 EUR ist.
Elternunabhängiges BAföG: Das Einkommen Ihrer Eltern wird nicht herangezogen, wenn Sie
- nach Vollendung Ihres 18. Lebensjahres 5 Jahre erwerbstätig waren oder
- eine dreijährige berufsqualifizierende Ausbildung gemacht haben und danach mindestens 3 Jahre erwerbstätig waren. Bei kürzerer Ausbildung müssen Sie eine entsprechend längere Erwerbstätigkeit vorweisen.
- bei Beginn der Ausbildung über 30 Jahre alt sind.
Wenn Sie ein Abendgymnasium oder Kolleg besuchen, erhalten Sie elternunabhängiges BAföG. Das heißt, das Einkommen Ihrer Eltern wird bei der Berechnung Ihres BAföG-Bedarfs nicht berücksichtigt.
Hinweis: Ausgangspunkt für die Einkommensberechnung ist grundsätzlich die Summe der positiven Einkünfte. Im Ausbildungsförderungsrecht ist das für angestellte Personen das Bruttoeinkommen abzüglich der
- Werbungskosten,
- Sozialpauschale und der
- tatsächlich geleisteten Steuern, einschließlich Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag.
Kindergeld, das Ihre Eltern für Sie erhalten, wird nicht angerechnet.
Praktikantinnen und Praktikanten:
Mit BAföG können nur Praktika gefördert werden, die
- Sie absolvieren, während Sie sich in einer Ausbildung befinden, die nach dem BAföG förderfähig ist.
- Pflichtpraktika sind, also von Ihrem Ausbildungsplan vorgeschrieben werden, damit Sie die Ausbildung abschließen können.
- Pflichtpraktika sind und innerhalb der EU stattfinden oder
- Pflichtpraktika sind, die außerhalb der EU stattfinden und mindestens 12 Wochen dauern.
Sie müssen dem Amt für Ausbildung jede Änderung der wirtschaftlichen Lage sowie der Familien- und Ausbildungsverhältnisse sofort schriftlich mitteilen. Dazu gehört zum Beispiel,
- wenn sich Ihr Einkommen ändert,
- wenn Sie die Ausbildung wechseln,
- wenn Sie die Ausbildung abbrechen,
- wenn Sie die Ausbildung beenden oder
- wenn solche Änderungen bei Ihren Geschwistern eintreten.