Albert Reinhold von Pommer Esche*
(* Laut Genealogischem Handbuch des Adels und der Todesanzeige der Familie für P. wird der Nachname ohne Bindestrich geschrieben.)
geb. 14. Juni 1837 in Berlin, gest. 6. Dezember 1903 in Berlin,
Königlich-preußischer Wirklicher Geheimrat, Oberpräsident der Provinz Sachsen
P. war der Sohn des Geheimen Finanzrates und späteren Oberpräsidenten der Rheinprovinz Adolph von P. (1804-1871) und der Julie geb. Picht (1820-1903). Nach erworbener Gymnasialbildung studierte er von 1856 bis 1859 Rechtswissenschaften in Berlin und Heidelberg. Im Juni 1869 wurde er Auskultator beim Kreisgericht Delitzsch, im Januar 1860 beim Kreisgericht Hagen. Es folgten Anstellungen als Gerichtsreferendar beim Appellationsgericht Hamm/ Westfalen und als Regierungsreferendar in Koblenz, Adenau und Potsdam. Ab 1864 war er Regierungsassessor bei der Regierung in Koblenz, ein Jahr später bei der Regierung in Trier. Ab August 1865 nahm er kommissarisch das Amt des Landrates in Moers wahr, die offizielle Ernennung folgte im November 1866. In den Jahren 1867 bis 1870 gehörte er als Freikonservativer dem Landtag an; dann erhielt er die Zuweisung zum Generalgouvernement des Elsass. Ab Juli 1871 war er kommissarisch im Reichskanzleramt beschäftigt, wurde 1872 zum Geheimen Regierungsrat und Vortragenden Rat und drei Jahre später zum Geheimen Oberregierungsrat ernannt. Ab Juli 1879 übte er das Amt des Unterstaatssekretärs im Ministerium für Elsass-Lothringen aus. 1883 folgte die Ernennung zum Regierungspräsidenten von Stralsund, fünf Jahre später zum Regierungspräsidenten von Trier. Im Oktober 1890 zum Oberpräsidenten der Provinz Sachsen ernannt, verlegte er seinen Wohnsitz nun nach Magdeburg. Als er am Ende des Jahres 1897 emeritiert wurde, erhielt er das Ehrenbürgerrecht der Stadt, da er stets für die Verwaltung und Entwicklung Magdeburgs Interesse gezeigt und auch Verdienste um die Selbstverwaltung von Provinz und Stadt erworben habe.
1901 trat P. in den Gesamtvorstand der Deutschen Kolonialgesellschaft ein und betätigte sich von 1902 bis zu seinem Tod als deren geschäftsführender Vizepräsident. Seit 1865 war er mit Mathilde Berend (1846-1897) aus Koblenz verheiratet, die in Magdeburg verstarb. Wie sie wurde P. auf dem Magdeburger Südfriedhof bestattet.
http://www.saarland-biografien.de/Pommer_Esche_Albert_Reinhold; http://de.Wikipedia.org/wiki/Alber_von_Pommer_Esche; Meyers Großes Konversationslexikon, Bd. 16, Leipzig/Wien 1907; Stadtarchiv Magdeburg, Rep.184 L 3; Rep. A II B 27 spec. 5 Bd. 2.
Maren Ballerstedt