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Heinrich Wilhelm Müller

 

 

 

 

Müller, Heinrich Wilhelm                                                                   

geb. 12. Dezember 1785 (in Trebnitz ?)
gest. 12. April 1869 in Magdeburg

Kaufmann, Rittergutsbesitzer, Geheimer Kommerzienrat.

 

 

 


M. ist vermutlich identisch mit jenem aus Trebnitz stammenden Kaufmann Heinrich Wilhelm M., der am 28. Dezember 1818 das Bürgerrecht der Altstadt Magdeburg erworben hat.

M. war Inhaber der Großhandfelsfirma, Zichorien- und Tabakfabrik Müller & Weichsel in Magdeburg. Bekannt geworden ist er durch die Stiftung von 120 000 Talern für die Errichtung und Ausstattung eines Siechenhauses für gebrechliche, kranke, pflegebedürftige Arme, unabhängig von Alter, Konfession und Geschlecht. Das im Laufe des Jahres 1863 in der Marstallstraße (heute Max-Otten-Straße) erbaute Siechenhospital wurde am 29. Januar 1864 eingeweiht und bot zunächst 50 Personen Unterkunft und Verpflegung. Mit dem benachbarten städtischen Krankenhaus war es durch einen Gang verbunden. Der Stifter unterstützte das Siechenhaus fortan jährlich durch finanzielle Zuschüsse und vermachte ihm testamentarisch einen Betrag, der jährlich einen Zinsertrag von 3000 Talern gewährte. Die Stadt dankte dem Stifter mit der Verleihung des Ehrenbürgerrechts. Der Beschluss dazu fiel im Dezember 1862, der Ehrenbürgerbrief wurde am 26. Januar 1863 überreicht. Im Auftrag des Magistrats fertigte der Maler Edmund Wodick (1816-1886) ein Porträt Müllers an, das sich heute im Kulturhistorischen Museum Magdeburg befindet.

Ehrenbürger der Stadt Magdeburg, bearb. v. Stadtarchiv Magdeburg, Magdeburg 1994; Magdeburgische Zeitung, Nr. 86 v. 14.04.1869; Magdeburger Adressbuch 1863; Stadtarchiv Magdeburg, Rep. 13 A V 8; Rep. A II B 27 spec. 5 Bd. 1.

Maren Ballerstedt