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Buchpräsentation & Gespräch: Jan Sicha I Elbe. Ge­schi­ch­te(n) eines Flusses

Die Elbe hat – im Unterschied zu Rhein oder Donau – keine einheitliche Erzählung. Für die Tschechen endet die Elbe irgendwo bei Dresden oder Meißen, dann wird erst wieder Hamburg wahrgenommen. Für die Deutschen bei Lauenburg ist das Elbsandsteingebirge ähnlich weit entfernt wie die Alpen, vom Riesengebirge haben dort nur wenige gehört. Die Elbe in einem Buch zu erzählen, ist für Jan Sicha eine Möglichkeit, diesen Fluss wieder zusammenzufügen, so dass er wie in der Natur fließen kann.


33. Magdeburger Literaturwochen
Dienstag, 10. September 2024, 19:00 Uhr, Schiffsanleger an der Württemberg
Buchpräsentation & Gespräch
Jan Sicha, Brod Nad Tichou/Tschechien:
Elbe. Geschichte(n) eines Flusses
Historische Lithografien und Postkarten sowie aktuelle Fotografien werden auf der Leinwand präsentiert, Texte aus dem Buch gelesen. Das Gespräch moderiert Wolfram Tschiche.

Veranstaltung des Literaturhaus Magdeburg in Kooperation mit dem Kulturbüro der Landeshauptstadt Magdeburg

Fluss & Menschen am Fluss


Dabei ist es seine Absicht, das Beispielhafte, Lockende und Interessante an der Elbe zu zeigen. Sein Text- und Bildband arbeitet mit Lithographien aus dem Buch „Elbstrom“ von 1845 und hundert Jahre alten Postkarten von 1890 bis 1945, die er über Jahre gesammelt hat. Anhand aktueller Fotografien lässt der Autor die Elbe „bis in die Gegenwart fließen“. Und er möchte nicht nur den Fluss, sondern auch die Menschen am Fluss zusammenbringen. Sie werden in diesem Buch ein­ander näher vorgestellt, um die Entfernungen zwischen Tschechen und Deutschen, doch auch innerdeutsche Entfer­nun­gen zu überwinden. Letztere sind zuweilen größer als die Entfernungen über die einzige Staatsgrenze hinaus, an der die Elbe liegt.

Verlag Labirynt

In seiner Jugend fuhr Jan Sicha gern Rennen in schnell fließenden oberen Flüssen. Bücher wurden in seinem Leben zum Kultobjekt. So freute er sich über den Auftrag des tschechichen Verlags Labirynt, ein Buch über die Elbe zu schreiben, die im Riesengebirge in Tschechien entspringt und in Deutschland in die Nordsee mündet. Den Verle­ger Joachim Dvořák kennt Sicha seit 1990. „Labirynt“ ist bekannt dafür, gute Bücher mit sehr schönen Einbänden zu ver­öffentlichen. Jan Sicha vermag es, Geschichte anhand ungewöhnlicher Geschichten zu erzählen. Das Buch „Elbe. Geschi­chte(n) eines Flusses“ erscheint Ende September 2024 auf Tschechisch. Ein Verlag in Deutschland für die deutsch­spra­chige Ausgabe wird noch gesucht.

Jan Sicha

Jan Sicha, Jahrgang 1967, aktuell als Kulturmanager im Zentrum Bavaria Bohemia in Schön-see/Bayern tätig, Ende der 1980er Jahre führend an der studentischen Opposition in Prag beteiligt, arbeitete nach der „Samtenen Revolution“ u.a. als Historiker, Journalist und tsche-chischer Diplomat, war Gründungsdirektor des Tschechischen Zentrums in München und engagierte sich am Collegium Bohemicum in Ústí nad Labem als Kurator der Exposition der deutschsprachigen Bevöl­kerung der Böhmischen Länder, war weiterhin in der Nationalgalerie in Prag und im Kultusministerium tätig; lebt in Brod nad Tichou

Tickets

Im Vorverkauf: 10 Euro
Abendkasse: 12 Euro

Karten gibt es im Literaturhaus Magdeburg, Thiemstr. 7
Anmeldungen/Reservierungen unter Tel. 0391 4044995

24.08.2024